Alles außer abgehoben

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Geschäftliche Reisen im Privatjet sind nach wie vor für einige Anlässe eine notwendige und zugleich angenehme Art zu reisen. Unternehmen chartern eine Maschine, um ohne Einschränkungen durch Flug- oder Bahnpläne von A über B nach C zu gelangen. Charterfluggesellschaften aus Berlin profieren von dem Trend.

Geschäftliche Reisen im Privatjet sind nach wie vor für einige Anlässe eine notwendige und zugleich angenehme Art zu reisen. Unternehmen chartern eine Maschine, um ohne Einschränkungen durch Flug- oder Bahnpläne von A über B nach C zu gelangen. Charterfluggesellschaften aus Berlin profieren von dem Trend.

Text: Anke Bracht, Foto: Joakim Honkasalo / Unsplash

Mit dem Privatjet zum Meeting? Das klingt nach butterweichen Sesseln, Edelholzverkleidung und champagnertrinkenden Managern. Ganz falsch, sagt Peter Gatz, ein trauriges Klischee. Der Berliner Unternehmer ist seit fast dreißig Jahren im Luftverkehr als Unternehmer tätig. Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung gründete er Private Wings mit Sitz am BER; die Flotte von inzwischen 11 Flugzeugen ist in Stuttgart, Ingolstadt und Braunschweig stationiert. Bis zu 32 Passagiere haben in den Flugzeugen Platz. Mit Luxus habe das nichts zu tun, sagt Gatz, sondern mit Pragmatismus und Kostenbewusstsein. „Wenn ein Unternehmen für 30 Leute Linienflüge bucht, dazu Hotelzimmer und Fahrten zum Flughafen und zurück, kann einiges zusammenkommen.“ Da kann ein Charterflug preiswerter sein– von der Zeitersparnis ganz abgesehen. Überwiegend werden kleinere Regionalflugplätze wie z.B. Essen/Mülheim angeflogen, diese liegen viel näher am eigentlichen Reiseziel und die Abfertigung dauert nur einen Bruchteil so lange, wie an einem großen Flughafen.

Charterbranche im Aufwind

Diese Rechnung stellen immer mehr Unternehmen auf; die Charterbranche befindet sich in einem stabilen Marktumfeld. Beflügelt wird die Entwicklung momentan durch den Umstand, dass sich Firmen von ihren eigenen Flugzeugen trennen und stattdessen von Dienstleistern wie Private Wings Flugzeuge anchartern. „Der Treiber des Marktes ist aktuell das Wachstum des Chartersegments“, lässt sich dazu Christoph Kohler von WINGX Advance, ein auf den Markt mit Business-Aviation konzentriertes Analyseunternehmen, im Handelsblatt zitieren. Peter Gatz kann das nur bestätigen. Mit seiner Flotte ist er weltweit unterwegs, das Kerngeschäft konzentriert sich auf Zentraleuropa und die anliegenden Staaten. Sportvereine aus der Fußball Bundesliga zählen ebenso zu seinen Kunden wie Handball- und Basketballteams, nicht nur aus Deutschland. Automobilhersteller und andere internationale Großkonzerne nehmen die Leistungen von Private Wings in Anspruch, z.B. um die Dienstreisen in ihre Werke im Ausland effektiv zu gestalten. Auch regionale Airlines mieten bei Engpässen die Flugzeuge an, spätestens seit der neuen Verordnung über Passagierrechte der EU ist das preiswerter als eine Entschädigungszahlung.

Dienstleistung von Crew bis Catering

Ein weiteres Standbein des Unternehmens ist die Beratung von Firmen, die eigene Flugzeuge besitzen. „Die behördlichen Kontrollleistungen zu erfüllen, ist ein enormer bürokratischer Aufwand für Betriebe, den viele Kunden nicht leisten wollen oder können“, sagt Gatz. Auch den Flugbetrieb übernimmt er auf Wunsch und kann die gesamte Dienstleitung, von Crew bis Catering, bieten. Nur selten wäre Luxus an Board gefragt, eher Vollkornbrot und Mineralwasser. Das Catering bestimmt immer der Kunde.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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