Wie funktioniert eigentlich Integration?

Wie funktioniert eigentlich Integration?


Wir haben Berliner Persönlichkeiten, die sich aktiv mit dem Thema beschäftigen, um ihren Standpunkt gebeten.

Wir haben Berliner Persönlichkeiten, die sich aktiv mit dem Thema beschäftigen, um ihren Standpunkt gebeten.

Foto: pixabay

„Ein Selbstläufer ist Integration in der Tat nicht, die Realität erfordert ständigen Einsatz und Konsequenz im Kampf um diese Werte. Unsere 17 000 Mitarbeiter aus über 100 Nationen zeigen täglich, dass Integration gelingen kann, wenn Respekt, Toleranz und Wertschätzung gelebt werden. Wir fördern dafür zum Beispiel Sprachkurse 
und Sportprojekte wie ‚Fußball grenzenlos‘. Für die Menschen, die heute noch als Fremde zu uns kommen, möchten auch wir einen Beitrag zu einer positiven Integrationserfahrung und Willkommenskultur leisten.“

Werner Gegenbauer ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gegenbauer Holding SE & Co. KG, Berlin, und Präsident von Hertha BSC. Sein Unternehmen setzt sich
in Zusammenarbeit mit diversen Organisationen aktiv für die Integration von Flüchtlingen ein. Derzeit werden in der Gegenbauer Holding 50 geflüchtete Menschen beschäftigt oder ausgebildet.

 

„Ich bin davon überzeugt, dass Integration nur über Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gelingt. Eine erfolgreiche Ausbildung legt hierfür einen soliden Grundstein, denn mit der Schaffung einer Berufsperspektive wird es den jungen Menschen gelingen, trotz oft sehr schwieriger Rahmenbedingungen bei uns ,anzukommen‘. Die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten hilft zudem der Berliner Wirtschaft, dringend benötigte, motivierte Auszubildende zu finden. Mit unserem Projekt ARRIVED leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag.“

Hilde Hansen ist Geschäftsführerin der BGZ Berliner Gesellschaft für inter- nationale Zusammenarbeit mbH, einer Gemeinschaftseinrichtung von Wirtschaft und Staat zur Umsetzung von Projekten der internationalen Zusammenarbeit. Mit ARRIVED bietet die BGZ
vor allem Ausbildungscoachings für Geflüchtete an.

 

„Dafür müssen beide Seiten offen sein und es fängt bei der Kommunikation an. Integration hat viel mit Sprache und dem Ausgleichen kultureller Unterschiede zu tun. Es geht um das Verstehen, wie der andere aufgewachsen ist und wo Bedürfnisse liegen. Ich kam mit neun Jahren nach Deutschland, und die Sprachbarriere lag schnell hinter mir. Die aktuelle Lage betrifft mich direkt, und als Nächstes müssen wir schauen, wie wir anderen Menschen helfen können. Daher unterstütze ich den Berliner Verein Be an Angel e. V., der geflüchteten Menschen beim Ankommen und bei der Integration hilft.“

Leyla Piedayesh ist Creative Director und Gründerin des Modelabels lala Berlin. Claudia Schiffer, Cameron Diaz und Natalie Portman gehören 
zu ihren Kundinnen. Sie wurde 1970 in Teheran geboren und setzt sich bei Be an Angel aktiv für die Flüchtlingshilfe ein.

 

„Der Gedanke der Inklusion gefällt mir besser, darin sind alle per se Teil der Gesellschaft. Eine Integration ist somit nicht nötig, und man beschäftigt sich eher mit den Gemeinsamkeiten als mit den Unterschieden. Allerdings sind es ja auch die Unterschiede, die unsere Gesellschaft so wundervoll machen. Wir sind schon so bunt, ohne es gemerkt zu haben. Herzlich willkommen in der gelebten Multikultur. Wer braucht da noch eine Leitkultur?“

Attila Hartwig arbeitet als freier Werbefotograf für Kunden wie Audi oder Rosenthal. Er wurde 1978 in Tiergarten als Kind einer türkischen Gastarbeiterin und eines Deutschen geboren. Seit 2015 ist er ehrenamtlich für Geflüchtete aktiv. Sprachklubs und selbst organisiertes Kochen mit Geflüchteten gehören zu den Schwerpunkten.

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