Bauhaus – 100 Jahre Inspiration

Bauhaus – 100 Jahre Inspiration


In Weimar gegründet, nach Dessau umgezogen und in Berlin geschlossen: 2019 begeht das Bauhaus sein hundertstes Jubiläum. Die Hauptstadt feiert die „Schule der Moderne“ mit einem hochkarätigen Veranstaltungskalender – und Berliner Traditionsunternehmen ehren die Bewegung mit Sondereditionen.

In Weimar gegründet, nach Dessau umgezogen und in Berlin geschlossen: 2019 begeht das Bauhaus sein hundertstes Jubiläum. Die Hauptstadt feiert die „Schule der Moderne“ mit einem hochkarätigen Veranstaltungskalender – und Berliner Traditionsunternehmen ehren die Bewegung mit Sondereditionen.

Text: Anke Bracht, Foto: KPM Berlin

Die Welt neu denken – so lautet das Motto des hundertsten Jubiläumsjahres der Bauhausbewegung. Die wohl berühmteste deutsche Hochschule für Gestaltung bestand nur 14 Jahre lang, doch die „Schule der Moderne“ inspiriert bis heute und liefert wichtige Impulse und Anregungen im Hier und Jetzt. In Berlin, wo das Bauhaus 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossen wurde, finden das gesamte Jubiläumsjahr hindurch hochkarätige Veranstaltungen statt.

Zu den bemerkenswertesten zählt sicherlich das Festival „100 Jahre Bauhaus – die Welt neu denken“, das noch bis Ende Dezember in Weimar, Dessau und Berlin mit kulturellen Highlights lockt. Die drei Bauhaus-Einrichtungen mit Sammlungsbeständen – darunter das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung in Berlin – begleiten das Ereignis mit Ausstellungen, Touren und innovativen Bildungsformaten. Anlässlich des Jubiläums wird das Bauhaus-Archiv zudem um einen Museumsneubau erweitert.

Sondereditionen zum Bauhaus-Jubiläum

Auch Berliner Traditionsunternehmen wie KPM oder Nomos Glashütte fühlen sich bis heute mit der Bauhaus-Bewegung verbunden und zeigen mit Sondereditionen, wie Tradition und Moderne im Stil einer neuen Sachlichkeit verschmelzen. Für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin ist der 100ste Geburtstag des Bauhaus ein ganz besonderes Ereignis, schließlich hat die Bewegung die Geschichte des Unternehmens nachhaltig geprägt. Die Entwürfe der Bauhaus-Schülerin und Leiterin der keramischen Werkstatt bei KPM Berlin, Marguerite Friedlaender, brachen radikal mit der Formensprache des Jugendstil und legten den Grundstein für eine konzeptionelle Neuausrichtung des Unternehmens. Ihre „Halle’sche Form“ zählt – ebenso wie die Serie „Urbino“ von Trude Petri – zu den bedeutendsten Designs der Bauhaus-Ära für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Und noch heute prägen die Entwürfe jener Zeit das Design von KPM Berlin. So ließ sich der Designer Mark Braun für seine Windlicht-Serie „Planetarium“ von Skizzen inspirieren, die Wilhelm Wagenfeld für KPM Berlin entworfen hatte. Die Edition besteht aus acht zeitlich limitierten Dekor-Varianten.

Konzentration aufs Wesentliche

Ebenfalls variantenreich ist die Sonderauflage der Uhr „Tangente“ aus der Manufaktur Nomos Glashütte. 1992 erstmals verkauft, steht das Modell für die Bauhaus-typische „Konzentration auf das Wesentliche“ und gilt als Ikone des modernen Uhrendesigns. Zum Jubiläum entstand eine neunteilige Sonderedition, wobei jede Version auf 100 Stück limitiert ist. Inspiriert von den Skizzen Paul Klees und der Farbenlehre des Bauhaus’ folgen die Zeiger einem farbigen Ring, der das Prinzip der Uhr sichtbar macht – die Zeit als ewiger Kreislauf. Mit dieser Designsprache verbeugt sich die „Tangente – ein Jahrhundert Bauhaus“ zugleich vor Bauhaus-Gründer Walter Gropius und seinem 1922 formulierten Postulat „Kunst und Technik, eine neue Einheit.“ Was nicht weniger meint als: die Welt neu denken.

Mehr zu den bevorstehenden Bauhaus-Events in Berlin finden Sie hier.

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