Berlins luftige neue Lebensräume

Berlins luftige neue Lebensräume


Je knapper freie Grundstücke werden, desto lukrativer wird es in die Höhe zu bauen. Laut Experten liegen derzeit 40 Millionen Quadratmeter (etwa 5.000 Fußballfelder) Dachfläche in Berlin brach – viele davon in absoluten Toplagen.

Je knapper freie Grundstücke werden, desto lukrativer wird es in die Höhe zu bauen. Laut Experten liegen derzeit 40 Millionen Quadratmeter (etwa 5.000 Fußballfelder) Dachfläche in Berlin brach – viele davon in absoluten Toplagen.

Text: Patrick Lindner, Foto: dpa

Die Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers kürte Berlin jüngst zur „attraktivsten europäischen Stadt für Immobilieninvestoren 2018“. Stadtteile wie Friedrichshain-Kreuzberg weisen inzwischen eine Bevölkerungsdichte auf, die Londoner Citylagen Konkurrenz macht. Die steigende Platznot beflügelt vielerorts die Kreativität. Denn was die Gastronomie seit Jahren mit Rooftop-Bars vormacht, kann auch im privaten Rahmen funktionieren.

Ideen zur kreativen Dachnutzung

Vor einer Dachnutzung gilt es diverse Faktoren zu beachten, wie den Denkmahlschutz, geltende Bebauungsrichtlinien (u.a. „Berliner Traufhöhe“) oder die Statik eines Hauses. Zu den beliebtesten Optionen zählt die Aufstockung einer Immobilie mit speziellen Wohnmodulen. Sie lassen sich mit wenig Aufwand in der vorhandenen Bausubstanz verankern, und bieten modernsten Wohnkomfort und (oft) ein herrliches Panorama über die Stadt – das freut Mieter und Investoren.

Sofern eine Nutzung als Wohnraum nicht in Frage kommt, installieren umweltbewusste Besitzer Solarzellen oder Regenwassertanks mit Klärsystemen, um die Nachhaltigkeit ihrer Immobilie zu verbessern. Gleichermaßen wertsteigernd kann die Schaffung von Gemeinschaftsflächen in Form von Dachterrassen sein. Individualisten schwören auch auf Gewächshäuser zur Selbstversorgung oder auf eigene Bienenstöcke, wie Imker Thomas Ultsch. Er zählt zu den 1.000 Stadtimkern im Raum Berlin. Und wer sich im Besitz einer großflächigen Gewerbeimmobilie wähnt, kann sogar über sein eigenes Fußballfeld nachdenken. So geschehen auf dem Dach des Hellweg-Baumarktes unweit des S-Bahnhofs Yorckstraße.

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