Cellbricks: Menschliches Gewebe aus dem 3-D-Drucker
Das Berliner Techbio-Start-up Cellbricks (v.l.n.r. das Führungsteam Alexander Leutner, Joachim von Arnim und Dr. Lutz Kloke) hat sein Verfahren zum Patent angemeldet und will Meilensteine im Bereich Bioprinting setzen.
Das Berliner Techbio-Start-up Cellbricks (v.l.n.r. das Führungsteam Alexander Leutner, Joachim von Arnim und Dr. Lutz Kloke) hat sein Verfahren zum Patent angemeldet und will Meilensteine im Bereich Bioprinting setzen.
Text: Redaktion BBE, Foto: © Philipp Arnoldt
Seit Jahren erforschen Wissenschaftler rund um den Globus die Herstellung menschlichen Gewebes per 3-D-Druck. Wie weit diese Technologie inzwischen fortgeschritten ist, zeigt das Berliner Techbio-Start-up Cellbricks. Das im August 2016 von Dr. Lutz Kloke gegründete Unternehmen hat ein global patentiertes Verfahren entwickelt, das aus körpereigenen Zellen des Patienten Gewebe und Organe herstellt, um ihm diese später wieder einzusetzen oder vorab Medikamente daran zu testen.
Die Idee bescherte der Ausgründung der Technischen Universität Berlin im vergangenen Oktober den ersten Platz beim Deutschen Digitalpreis „The Spark“ und jede Menge Aufmerksamkeit. Kein Wunder: Mit seinem Verfahren betritt Cellbricks einen schnell wachsenden Milliardenmarkt, wie das US-Marktforschungsinstitut Grand View Research prognostizierte: Lag das Marktvolumen für Bioprinting 2021 weltweit bei 1,7 Milliarden US-Dollar, soll es bis 2030 auf mehr als fünf Milliarden US-Dollar steigen. Gute Aussichten also für die Berliner, die sich derzeit auf das Thema Brustrekonstruktion konzentrieren. „Wir schätzen, dass wir noch in diesem Jahrzehnt zur Marktreife kommen“, sagt Joachim von Arnim, der wie Alexander Leutner das Team als Managing Direktor führt. Aus medizinischer Sicht ein Sprint – und damit in absehbarer Zeit eine reale Option für Brustkrebspatientinnen: Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an der Krankheit.
Ein weiteres Ziel, so von Arnim, sei das Bioprinting von Organen wie Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse, um das Warten auf Spenderorgane zu umgehen. Und das sei noch nichts alles: „Darüber hinaus erforschen wir mit Partnern wie der TU Berlin die Möglichkeiten neuer Krebstherapien, denn wir können nicht nur ‚gesundes‘ Gewebe drucken, sondern auch Tumormodelle.“ Bei einem Charité-Projekt gegen Krebs bei Kindern habe sich das schon als sehr hilfreich erwiesen.
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