Wo Kultur zuhause ist – das Centre Bagatelle in Frohnau

Wo Kultur zuhause ist – das Centre Bagatelle in Frohnau


Von der Privatvilla zum Kulturzentrum: Das Centre Bagatelle in der Gartenstadt Frohnau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück

Text: Anke Bracht, Foto: Hans-H.Lücke

Von der Privatvilla zum Kulturzentrum: Das Centre Bagatelle in der Gartenstadt Frohnau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1925 als herrschaftliches Landhaus für Herbert Worch, damals Generaldirektor der Versicherung „Deutscher Herold“ gebaut, erlebte die „Villa Worch“ während des Zweiten Weltkriegs stürmische Zeiten. 1946 machten die Franzosen das Haus zum Treffpunkt für die Offiziere der Alliierten und verliehen der Villa den Namen „Cercle la Bagatelle“ nach einem Schlösschen im Bois de Boulogne bei Paris. Ab 1950 waren auch Deutsche gern gesehene Gäste dort und das Haus entwickelte sich schnell zum kulturellen Anlaufpunkt für beide Nationen.

So entstand dort eine umfangreiche Bibliothek mit französischen Werken, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Vor dem Abzug der französischen Truppen in Folge der Wiedervereinigung übergaben die Streitkräfte 1993 die Villa an die Stadt Reinickendorf, die das Gebäude 2006 an den heutigen Besitzer, den Verein Kulturhaus Centre Bagatelle e.V. verkaufte. Seit mehr als einem Jahrzehnt finden in dem weit über Frohnau hinaus bekannten Kulturhaus fast täglich Veranstaltungen statt. Nach wie ist der deutsch-französische Kulturaustausch einer der treibenden Kräfte der Einrichtung. Neben einer Zusammenarbeit mit dem Institut français stehen Kurse der Deutsch-Französischen Musikschule fest im Programm. Darüber hinaus möchte das Centre Bagatelle lebendiger Treffpunkt für alle Bürger sein, dementsprechend können Räume der Villa für private Feierlichkeiten wie Hochzeiten oder Taufen angemietet werden.

Auch Ausstellungen finden regelmäßig statt, aktuell werden unter dem Titel „Das Gelbe vom Ei“ Werke der Berliner Künstlerin Diana Sprenger gezeigt. In Leipzig geboren, besuchte sie die Hochschule der Künste Berlin und schloss ihr Studium 2013 als Meisterschülerin von Burkhard Held ab. Die Farbigkeit ihrer in Eigelb-Tempera und Öl gearbeiteten Werke erschließt sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick – sie sind das Ergebnis vieler übereinander liegender Farbschichten. Diana Sprenger genießt internationale Bekanntheit; ihre Arbeiten sind in Museen und Sammlungen weltweit vertreten. Die Ausstellung „Das Gelbe vom Ei“ ist noch bis zum 14. Januar 2018 im Centre Bagatelle in Frohnau geöffnet.

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