Der Alexanderplatz

Der Alexanderplatz


Es gab nach dem Mauerfall kühne Neubebauungspläne für den Alexanderplatz. Der Entwurf von Rem Koolhaas sah die Errichtung zahlreicher Hochhäuser vor.

Es gab nach dem Mauerfall kühne Neubebauungspläne für den Alexanderplatz. Der Entwurf von Rem Koolhaas sah die Errichtung zahlreicher Hochhäuser vor. Realisiert ist davon bisher nichts. Vielmehr geht es heute um den Bewahrung des Altbestands.

Text: Sabine Röthig, Foto: Katharina Brandt, Alamy-Stock

Warum der Alexanderplatz bisher nicht nach den Ideen des Stararchitekten in die Höhe geschossen ist, hat verschiedene Gründe. Einer davon sind die individuellen Vorstellungen der Grundstückseigentümer, ein anderer die zwischenzeitlich nach und nach unter Denkmalschutz gestellten Gebäude aus DDR-Zeiten, die damit nicht mehr abgerissen werden können.

Das Gebäudeensemble am Alexanderplatz, das in den Sechzigern und Siebzigern errichtet wurde, repräsentiert einen Baustil, der ab 1954 von der Sowjetunion vorgegeben wurde. In der Direktive, die auch für die Deutsche Demokratische Republik galt, wurde der Verzicht auf kostenintensiven Prunk zugunsten einer industriellen Plattenbauweise in einer offenen, durchgrünten und autogerechten Stadt vorgegeben. Ein Stück schützenswerte Architektur-Geschichte, zu der unter anderem das „Haus des Lehrers“, das „Haus des Reisens“ und das „Haus der Berliner Verlage“ zählen.

Während die Nutzung letzteren Gebäudes nach dem Auszug des Berliner Verlags in diesem Jahr noch unklar ist, wird das seit 2008 leer stehende „Haus der Statistik“ nun saniert. Für den in der Presse wegen seines ruinösen Zustands als „Geisterhaus“ bezeichnete Bau, bekam die Stadt Berlin den Zuschlag. Bald sollen hier Behörden einziehen.

Und was wird aus den Hochhausplänen? Die sind noch längst nicht begraben. Zwei Wohntürme – neben dem Elektromarkt Saturn und neben dem Shopping-Center „Alexa“ – warten seit Längerem auf die Realisierung. Und gerade stellte die Foncière des Régions-Gruppe, der Eigentümer des Park Inn, eine Neubebauung rund um das Hotel vor. Der Entwurf von Sauerbruch Hutton schlägt eine Ergänzung durch zwei weitere Türme vor.

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