Sneaker werden auf der Plattform StockX mittlerweile gehandelt wie Aktien auf der Wall Street. Insidern gelten sie als lukrative Investmentmöglichkeit. Ein Blick in die Szene der „Sneakerheads“.

Text: Patrick Lindner, Foto: Nike

Erinnern Sie sich an „Zurück in die Zukunft“? Im zweiten Teil der Kultfilmreihe bekam der Protagonist Marty McFly ein Paar selbstschnürender Sneaker von seinem exzentrischen Freund Doc Brown geschenkt, um während seiner Zeitreisen einen lässigen Auftritt hinzulegen. Zum 25. Jubiläum des Klassikers entschloss sich der Sportartikelhersteller Nike eine limitierte Edition des beliebten Filmrequisits herauszubringen. Interessenten konnten eines der insgesamt 1.500 Paare über die Auktionsplattform ebay ersteigern. Unter ihnen befand sich der britische Rapper Tinie Tempah. Er zahlte letztlich 37.500 US-Dollar für seine Realität gewordenen „Nike Mags“.

Sneaker statt Sparbuch

Derartige Preislagen sind für Spitzenmodelle keine Seltenheit. Längst hat sich ein internationaler Sammlermarkt etabliert, den Turnschuhe von Nike und Adidas dominieren. Wie auch bei Uhren oder Autos bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Die Hersteller setzen regelmäßig Stimuli durch neue Kollektionen und künstliche Verknappung. Vor allem die Modellreihe „Air Jordan“ von Nike erfreut sich steter Beliebtheit unter Sammlern und gilt mithin als attraktive Geldanlage.

Traden auf der Sneaker-Börse

Die Plattform StockX ist so etwas wie die New York Stock Exchange für Sneaker. Beim Aufrufen der Website flackern sogar Schuh-Indexe nach Vorbild von DAX und Dow Jones über den Bildschirm. Per Klick auf einzelne Modelle lässt sich deren Wertentwicklung innerhalb der letzten dreißig Tage zurückverfolgen. Wer hierhinter einen geschickt inszenierten Online-Shop vermutet, der irrt: Analog zu Wertpapierbörsen fungiert StockX als Vermittler und verbürgt die Sicherheit der Transaktionen. Kommt ein Deal zwischen zwei Parteien zu Stande, kontrolliert StockX die Echtheit und Originalverpackung des begehrten Handelsguts. Denn ein Kriterium führt im Sneakerhandel zum totalen Wertverlust: Gebrauchsspuren an der Sohle.

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