Deutschland, Berlin und der Boom
Die deutsche Wirtschaft ist Exportweltmeister – und die Unternehmen in der Hauptstadt profitieren. Ein Lagebericht.
Die deutsche Wirtschaft ist Exportweltmeister – und die Unternehmen in der Hauptstadt profitieren. Ein Lagebericht.
Text: Philipp Wurm, Foto: pexels
Die deutsche Wirtschaft war 2017 in blendender Verfassung, ähnlich wie in früheren Jahren: Hiesige Unternehmen haben Waren im Wert von rund 1,28 Milliarden Euro ins Ausland exportiert – ein Anstieg um 6,3 Prozent, zugleich ein neuer Rekordwert. Ein Boom, der auch die Stimmung in Berliner Unternehmenszentralen beflügelt. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern in Berlin, Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg erwarten 33 Prozent der Firmen in der Region künftig sogar noch höhere Bilanzen im florierenden Außenhandel; 56 Prozent gehen immerhin davon aus, dass die aktuelle Konjunktur-Blüte erhalten bleibt.
Die Hauptstadtökonomie ist im internationalen Warenstrom fest etabliert: Allein 61 Prozent der Berliner Unternehmen liefern mittlerweile Güter in Märkte jenseits der nationalen Grenze aus. Der Außenhandel an der Spree bewegt sich damit über dem deutschen Durchschnitt von 50 Prozent, die Unternehmen ausmachen, die ins Ausland ausliefern. Die stärksten Exporteure sind Pharma-Firmen wie Bayer, Hersteller von Geräten zur Elektrizitäts-Erzeugung wie Siemens und Motoren-Hersteller wie Menzel – allein diese Branchen haben etwa 2016 Güter im Wert von 4,376 Milliarden Euro ausgeliefert, knapp die Hälfte der gesamten Exportleistung, die Berliner Firmen in ebendiesem Jahr erzielt haben. 2017 dürfte der monetäre Wert der von der Spree-Metropole ausgefahrenen Waren noch höher gelegen haben. Es wäre eine neue Bestmarke. Die Gewinne, die die Unternehmen erzielen, machen oft Expansionen möglich. Fast die Hälfte der Unternehmen in der Region Berlin plant, in diesem Jahr die Investitions-Ausgaben zu erhöhen, heißt es bei der IHK. Das Geld fließt in die Modernisierung von Produktionsstätten, aber auch in den Personalausbau.
Die positive Stimmung belebt den Arbeitsmarkt: 1,47 Millionen Männer und Frauen in der Stadt waren im Januar diesen Jahres festangestellt – 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, ein Anstieg doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.
