Die Farbe des Geldes

Die Farbe des Geldes


Die deutsche Startup-Szene steigt in der Gunst von Investoren, vor allem Firmen aus Berlin. Ein Überblick über fünf Player aus der Hauptstadt, die im laufenden Jahr besonders viel Wagniskapital eingesammelt haben.

Die deutsche Startup-Szene steigt in der Gunst von Investoren, vor allem Firmen aus Berlin. Ein Überblick über fünf Player aus der Hauptstadt, die im laufenden Jahr besonders viel Wagniskapital eingesammelt haben.

Text: Philipp Wurm, Foto: rawpixel.com

Deutschlands Startup-Szene ist im Aufwind. Noch nie floss so viel Geld in die Branche wie im ersten Halbjahr 2017. Magnet für Investoren sind vor allem Unternehmen aus Berlin, sie sammelten in dieser Zeitspanne ganze 1,5 Milliarden Euro Wagniskapital ein. Ein Geldregen, der sich in der zweiten Jahreshälfte wohl fortsetzen wird – auch wenn noch keine belastbaren Zahlen im Umlauf sind. Der positive Trend ist auch eine gute Nachricht für die Weberbank und deren Kunden: Er verdeutlicht, dass Berlin ein angesagtes Pflaster für Investoren ist, die Euro-Summen in spannende Geschäftsideen fließen lassen wollen.

Der Krösus unter den Top 5 der wichtigsten Investoren-Deals des laufenden Jahres, die das Online-Magazin „Gründerszene“ ausgemacht hat, stammt aus dem Hause Rocket Internet: Der Essenslieferant Delivery Hero kassierte 387 Millionen Euro – in die Firmenbücher gespülter Mammon des Medienkonzerns Naspers, der das Unternehmen damit für den Börsengang wappnete. Im Verfolgerfeld: das Verkaufsportal Auto 1, ein Online-Handel für Gebrauchtwagen, nun mit 360 Millionen Euro von Investoren bedacht. Oder Soundcloud, jene 2007 gegründete Musikplattform, die zuletzt wegen Mitarbeiter-Entlassungen in die Schlagzeilen geriet – und sich jetzt dank 170 Millionen Euro, die internationale Geldgeber investierten, wieder zu erholen scheint.

Zwei Senkrechtstarter komplettieren das Best-of der von Investoren umschwärmten Startups. Da ist zum Beispiel das Start-up Getyourguide, ein Online-Reisebüro für Erlebnis-Urlauber, die ferne Ziele ansteuern wollen, ob den Machu Picchu oder Mauritius – dank seiner diesjährigen Investorenrunde ist es um etwa 63,5 Millionen Euro reicher geworden. Oder Ada Health, eine von künstlicher Intelligenz getriebene Gesundheits-Appfürs Smartphone, die Krankheitssymptome erkennt. 2017 wurden rund 40 Millionen Euro Risikokapital in diese Idee gepumpt. Caspar Schlenker, Branchenexperte bei „Gründerszene“, bilanziert: „Für deutsche Verhältnisse handelt es sich in allen Fällen um hohe Summen. Ein Zeichen, dass Berlin über einige schnell wachsende, erfolgsversprechende Startups verfügt.“ Doch alles in allem gebe es immer noch zu wenig richtig große Wachstumsrunden in Deutschland.

 

 

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