Bank-Geheimnis Mark Waschke

Bank-Geheimnis Mark Waschke


In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihre private Zeit. Diesmal trafen wir Mark Waschke in der Potsdamer Straße.

In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihre private Zeit. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bankgeheimnis mit uns teilen.

Text: Sabine Röthig, Foto: Christoph Neumann

Diesmal trafen wir Mark Waschke in der Potsdamer Straße. Die Hauptverkehrsader durchquert die Stadtteile Tiergarten und Schöneberg. Richtig spannend ist der Abschnitt um die Kurfürstenstraße herum. An dieses berühmt-berüchtigte Viertel hat der Schauspieler, der seit Herbst 2014 an der Seite von Meret Becker im Fernsehen als Berliner „Tatort“-Kommissar zu sehen ist, schon vor vielen Jahren sein Herz verloren.

Bis heute fasziniert ihn der kantige Charme der Gegend: „Das Interessante ist, dass es historisch schon immer eine metropolitane Hauptstraße voller Gegensätze war“, sagt er. „Hier gab es in den Zwanzigerjahren eine Malschule für Frauen. Aber auch rechte Burschenschaften haben sich hier getroffen.“ Doch der Zweite Weltkrieg setzte der urbanen Vielfalt ein Ende. „Nach dem Mauerbau war die Gegend geradezu tot. Erst nach der Wende fing sie an, sich langsam wieder zu entwickeln.“

Eilig hat man es hier jedoch nicht mit der Entwicklung. Grell präsentiert sich das Rotlichtmilieu mit seinen Protagonisten, selbstbewusst füllen die gigantischen Gemüseauslagen türkischer Händler das Trottoir. Weder die einen noch die anderen lassen sich beeindrucken von den neuen Luxuswohnungen, den Galerien und Modeboutiquen, die inzwischen hierhergezogen sind. Ganz zu schweigen von den Cafés mit veganen Snacks. Mark Waschke jedenfalls spürt die Veränderung. „Man kann hier exemplarisch sehen, was Gentrifizierung bedeutet“, sagt er, während er kurz darauf einer Frau zu Hilfe eilt, der das Seidentuch entglitten ist. Auch den verdatterten Touristen, die nach dem M19er-Bus fragen, weist er galant den Weg. Es ist eben sein Revier.

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