Die „Weber-Bank“ mit Daniel Benjamin

Die „Weber-Bank“ mit Daniel Benjamin


In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihr Leben und ihre Zeit. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bank-Geheimnis mit uns teilen.

In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihr Leben und ihre Zeit. Sie zeigen uns einen Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat und an dem sie ihr Bank-Geheimnis mit uns teilen.

Text: Anke Bracht, Foto: © Magnus Pettersson

Eigentlich habe er Historiker werden wollen, sagt Daniel Benjamin, doch für den Mann aus Connecticut sollte es anders kommen: „Zunächst arbeitete ich als Journalist, verbrachte fast ein Jahrzehnt im Weißen Haus und im Außenministerium, dann weitere zehn Jahre in der Welt der Denkfabriken.“ Dort schrieb er Bücher, erzählt der Präsident der American Academy, bevor er für sieben Jahre als Wissenschaftler und Professor tätig war. „Ich nehme an, das liegt daran, dass ich mich für vieles begeistere“, sagt Benjamin, und dieses „große Ganze“ sei es auch, was ihn an der Academy fasziniere. „Ich setze mich dafür ein, dass sie ein Raum für alles bleibt – die Geistes- und Kunstwissenschaften, die Sozialwissenschaften und die Politik. Ich bin davon überzeugt, dass es insbesondere diese Vielfalt ist, die uns als Institution auszeichnet.“

Gegründet wurde die American Academy 1994 von Richard Holbrooke, dem damaligen US-Botschafter in Berlin, seit 1998 lädt sie in ihrer Villa am Wannsee „außergewöhnliche amerikanische Denker und Künstler zu Gesprächen mit ihren deutschen Kollegen ein, zu Vorträgen, Lesungen, Konzerten und Podiumsdiskussionen“. Das Programm erweitere sich ständig, sagt Daniel Benjamin, zum Beispiel um Workshops und Seminare, und man arbeite „intensiv an Veranstaltungen in den USA, um mehr Brücken zu bauen“. Wie essenziell die transatlantische Gemeinschaft und ihr Fundament einer Wertegemeinschaft seien, werde angesichts der derzeitigen globalen Krisen immer offensichtlicher.

Seit 2020 steht Daniel Benjamin der American Academy als Präsident vor, Berlin allerdings kennt er schon lange: Von 1990 bis 1994 arbeitete er als Journalist in Deutschland, davon die meiste Zeit in Berlin. „Ich glaube nicht, dass ich jemals einen Wandel – einen wirklich weltbewegenden Wandel – irgendwo auf die gleiche Weise erlebt habe. Die Geschichte, mit all ihren Schrecken und Wundern, ist hier näher an der Oberfläche.“ Dies sei auch der Grund, weshalb die „Weber-Bank“ in der Bibliothek der Academy stehe. „Es ist ein Erinnerungsort an Hans Arnhold, einen prominenten jüdischen Bankier, der mit seiner Familie auf der Flucht vor den Nazis nach New York City gelangte.“ Nach einer wechselhaften Geschichte der Villa habe die Tochter auf Bitten Richard Holbrookes 1996 zugestimmt, das Elternhaus in ein privates, unabhängiges Zentrum zur Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen umzuwandeln – zum Hans Arnhold Center, Sitz der American Academy in Berlin.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in unserem Magazin diskurs Nr. 39. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar bei Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de 

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