Ein Leben mit Kunst – die Sammlung Gnyp Springmeier

Ein Leben mit Kunst – die Sammlung Gnyp Springmeier


Giovanni Springmeier und Marta Gnyp haben in ihrem privaten Domizil in Charlottenburg
eine Oase mit zeitgenössischer Kunst geschaffen. Ihre umfangreiche Kollektion umfasst Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Designerstücke.

Giovanni Springmeier und Marta Gnyp haben in ihrem privaten Domizil in Charlottenburg
eine Oase mit zeitgenössischer Kunst geschaffen. Ihre umfangreiche Kollektion umfasst Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Designerstücke.

Text: Ilona Orthwein, Foto: Magnus Pettersson

Ein Leben ohne Kunst ist für den Berliner Arzt und Psychotherapeuten Dr. Giovanni Springmeier unvorstellbar. Bereits im Teenageralter holte er sich mit Posterdrucken die Welt der Kunst ins Zimmer. Als er es sich leisten konnte, erwarb er Originale. Auf Reisen, in Ateliers und Galerien sowie zunehmend im Internet findet er, was er sucht: hochwertige, aber noch bezahlbare Werke. Eine besondere Vorliebe hat er für Porträts und Skulpturen.

Beim Betreten der Charlottenburger Wohnung fällt der Blick sogleich auf einige Kleinode von zeitgenössischen Künstlern. Da ist zum Beispiel das großformatige Bild „North Korean Children Singing“ der Britin Rose Wylie – ein Werk von beklemmender Aktualität. Oder das opulente Reliefgemälde „Crystal Pink Lip“ von Gina Beavers aus dem Jahr 2017. Die US-Amerikanerin greift hier die Sehgewohnheiten des Social-Media-Zeitalters auf. In der klug arrangierten Sammlung haben aber nicht nur großformatige oder provokante Werke ihren Platz. Der aktuelle Neuerwerb beispielsweise ist ein kleines Porträt der jungen französischen Künstlerin Claire Tabouret, das in seiner Farbgebung an die Malerei vergangener Epochen erinnert.

Zu Springmeiers privater Sammelleidenschaft kam die Profession seiner Lebensgefährtin Dr. Marta Gnyp: Die niederländische Kunsthistorikerin, Autorin und Galeristin brachte das notwendige Fach- wissen und den geschulten Blick mit. Seit Januar 2017 widmet sich Springmeier aus- schließlich der Kunst. Gemeinsam betreibt das Paar zwei Kunstgalerien.

„Galerien sind wichtig“, erläutert Springmeier. „Sie eröffnen einen niederschwelligen Zugang zur Kunst. Jeder kann hineingehen, die Werke betrachten und sich informieren.“ Gerade heute brauche man das, da Kultur- und Geisteswissenschaften immer weniger Platz im Bildungskanon fänden. Zudem werde Kunst oft nur noch unter finanziellen Aspekten betrachtet. „In der Presse geht es vor allem um Geld“, resümiert der 55-Jährige. „Aber am Ende ist Kunst kein Luxusprodukt für Reiche, sondern kann uns alle reich beschenken.“

Ihm bietet seine Sammlung Momente der Kontemplation im Alltag, die er besonders genießt. „Mit Kunst leben heißt, dass man mit den Werken regelmäßig ein kurzes Zwiegespräch führt und immer wieder Neues entdeckt. Eine gute Arbeit hat verschiedene Interpretationsebenen, und ein Bild interagiert mit dem Betrachter.“ Seine private Kunstoase öffnet der Sammler gerne für angemeldete Besuchergruppen. Und er stiftet immer wieder Werke an Museen, denn sein Credo lautet: „Kunst muss man sehen!“

Springmeier Collection, homecollection@springmeier.eu, www.springmeier.eu

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