Erlebnis Humboldt Forum

Erlebnis Humboldt Forum


Im Juni öffnete das Humboldt Forum seine Türen, und schon jetzt zeigt sich: Das lang erwartete Kulturzentrum der Hauptstadt hat die Herausforderung angenommen, Impulsgeber zu sein für einen neuen Blick auf Berlin – und auf die Welt.

Im Juni öffnete das Humboldt Forum seine Türen, und schon jetzt zeigt sich: Das lang erwartete Kulturzentrum der Hauptstadt hat die Herausforderung angenommen, Impulsgeber zu sein für einen neuen Blick auf Berlin – und auf die Welt.

Text: Redaktion BBE, Foto: ©SHF | Foto- Stephan Falk

Die Weltformel zu finden ist das zentrale Problem der Physik. Ein Blick nach Berlin könnte Forschende rund um den Globus inspirieren und sie ermutigen, den Perspektivwechsel zu wagen: Hier, auf geschichtsträchtigem Boden nahe Deutschem Dom und Museumsinsel, schickt sich das Humboldt Forum an, ein Kulturzentrum zu sein, das die Gegensätze und Widersprüchlichkeiten, die Komplexität im Kleinen wie im Großen sichtbar macht, zusammenführt – eine Universalformel der Kommunikation, für Berlin und für die Welt, mit Berlin und mit der Welt. „Die Widersprüche sind schon in der Architektur angelegt“, sagt Professor Hartmut Dorgerloh, seit Juni 2018 Generalintendant des Humboldt Forums und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, „hier trifft radikale Modernität auf den Wiederaufbau des Berliner Schlosses nach historischem Vorbild.“ Architekt Franco Stella zeichnet für das „offene Haus“, wie Dorgerloh den konzeptionell einmaligen Kultur- und Wissensstandort verstanden wissen möchte, verantwortlich.

Offen ist es, in der Tat: Der von allen vier Seiten zugängliche Komplex schafft mit Terrassen zur Spree und vor dem Hauptportal, mit Grünanlagen und Plätzen neue städtische Räume. Besonderes Augenmerk legte Stella auf die „Passage“, einen Fußgängerdurchgang quer durch das Gebäude. Insgesamt werden 42 000 Quadratmeter auf vier Etagen und in zwei Innenhöfen bespielt; vier Akteure präsentieren an diesem prominenten Ort ihre Inhalte in Ausstellungen und Veranstaltungen sowie ein kulturelles Bildungsprogramm. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, die landeseigene Gesellschaft Kulturprojekte Berlin und das Stadtmuseum Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Stiftung Humboldt Forum arbeiten hier partnerschaftlich zusammen und setzen auf die Kraft der Synergien, die sie gemeinsam erzeugen können. „Wir auch ein Museum, aber viel mehr, wir sind vielmehr eine ‚Kultur- WG‘, wir gehen aufeinander zu, bündeln unsere Stärken und schaffen dadurch einen Mehrwert“, sagt Hartmut Dorgerloh, „es ist unser Auftrag, ein Angebot zu schaffen für die ganze Welt.“ Aufregend und spannend seien die letzten Monate vor der Eröffnung gewesen, die Arbeit an der inhaltlichen Programmatik ebenso wie das Schaffen von Strukturen wie dem Aufbau des Besucherservice.

„Wir wollen komplexe Themen populär vermitteln“, so der Kunsthistoriker und ehemalige Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, „wir nennen es ‚fußgängerisch unterwegs sein‘.“ Themen aus dem Hörsaal, digitale Produkte wie Gaming, dazu Flashmobs, Feste, wechselnde Ausstellungen: All das soll im Humboldt Forum vermittelt werden. „Wir haben ein Konzept geschaffen, das auch international große Aufmerksamkeit auf sich zieht, weil es zukunftsweisend ist“, sagt der Generalintendant der neuen Institution, „gleichzeitig verstehen wir uns in der Tradition der Brüder von Humboldt.“

Dem kann Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums Berlin und als Chefkurator des Landes Berlin im Humboldt Forum verantwortlich für die Inhalte der „Berlin Ausstellung“, die in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin entsteht, nur beipflichten. Die Rolle des Museums als Ort, der einfach nur Exponate anbietet, lehnt er ab, genauso wie Generalintendant Dorgerloh. Er möchte mit der Ausstellung die Brücke von Berlin zur Welt schlagen, sagt der ausgewiesene Kulturmanager, der seit Februar 2016 die Direktion des Stadtmuseums Berlin innehat. „Wir möchten fragen: Was ist die Position von Berlin in der Welt? Wie nimmt die Stadt Einfluss auf die Welt? Warum sind all diese Exponate aus anderen Ländern hier? Darauf soll diese Ausstellung Antwort geben.“ So befasst sich die „Berlin Ausstellung“ mit Krieg und Mode, mit Vergnügen und Revolution. „Wir wollen aufzeigen: Welche Verantwortung, welche Verbindung hat die Stadt?“, fragt Paul Spies. Und er gibt selbst die Antwort: „Im Humboldt Forum ist alles miteinander verbunden. Der Besucher folgt einer interaktiven Spur, vernetzt sich mit anderen Besuchern. In der Lounge kann er sich austauschen, den Diskurs suchen.“ Essenzieller Teil der Ausstellung ist das „Weltstudio“, Ort für Workshops und Vermittlung, für spontanes Mitmachen und Verweilen und für Kooperationen mit der diversen Stadtgesellschaft. Besucherinnen und Besucher werden auf 500 Quadratmetern „Weltstudio“ auf unterhaltsame, überraschende und unkonventionelle Weise dazu angeregt, sich über Berlin in der Welt und die Welt in Berlin auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden.

Feste Angebote wie die „Berlin Ausstellung“ werden die inhaltlichen Eckpfeiler des Humboldt Forums bilden, daneben will sich das Kulturhaus mit immer wieder neuen Inhalten und Perspektiven „ausprobieren“, wie Dorgerloh sagt. Fazit: Das Warten hat sich gelohnt, da entsteht gerade etwas ganz Großes.

Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: Luzi Teber, Leiterin Marketing und Kommunikation, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 380, luzi.teber@weberbank.de

Diesen Artikel empfehlen