Grover: Mietplattform für Unterhaltungselektronik

Grover: Mietplattform für Unterhaltungselektronik


Neues aus der Gründerstadt: Grover-Gründer Michael Cassau bringt die Sharing-Economy an den Technikmarkt.

Neues aus der Gründerstadt: Grover-Gründer Michael Cassau bringt die Sharing-Economy an den Technikmarkt.

Text: Redaktion BBE, Foto: Grover

Den Zugang zu Technologie ermöglichen, ohne übermäßigen Konsum zu fördern: Das 2015 von Michael Cassau gegründete Unternehmen Grover vermietet an Privat- und Geschäftskunden Technikprodukte über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Die Kunden können aus mehr als 4000 Produkten wählen – von Smartphones über Laptops bis hin zu Gaming-, VR- und Smarthome-Gadgets. Es ist möglich, die gemieteten Produkte zu wechseln, zu kaufen oder zurückzugeben. „Durch die Weitervermietung haben unsere Geräte einen viel längeren Lebenszyklus als Geräte, die gekauft werden“, sagt Cassau. „Damit kreieren wir den Zeitgeist mit. Denn was wir tun, passt zu dem, wohin sich die Gesellschaft bewegt: weg von einer Wegwerfgesellschaft, hin zur flexiblen Nutzung von Technikprodukten.“ Die Idee, selbst zu gründen, habe er während seiner Zeit bei Rocket Internet gehabt, sagt der ehemalige Goldman-Sachs-Analyst. Ihm sei bewusst geworden, „wie viel Geld man privat, aber auch als Unternehmer fix in Technologieprodukte steckt und damit bindet“.

Die aufstrebende Sharing-Economy Mitte der 2010er-Jahre brachte ihn schließlich auf seine Geschäftsidee. „Wenn man Wohnungen via Airbnb teilt und Taxifahrten via Lyft, warum dann nicht auch Technik – im Sinne von Leihen und Wiederverwendung durch andere Nutzer? Genau das machen wir bei Grover.“ Dass er sein Unternehmen zuerst in den USA an den Start brachte, habe gute Gründe. Das Mietmodell von Grover sei für die techaffinen Amerikaner „sehr spannend“, sagt der Gründer, der Zugang zu qualifiziertem Personal und Kapital sei dort leichter. Und: „Wenn man global eine Rolle spielen will, muss man auf dem nordamerikanischen Markt präsent sein.“ Die Strategie scheint aufgegangen zu sein: In der Serie-C-Finanzierungsrunde konnte Grover 330 Millionen US-Dollar an Eigen- und Fremdkapital einsammeln, sodass das Unternehmen im April dieses Jahres erstmals mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet wurde, also den „Einhorn“-Status errang. Das nächste Ziel laute „Wachstum, Wachstum, Wachstum“, sagt Michael Cassau. „Der Markt für Miet-Commerce boomt. Und Studien belegen, dass der Trend zum Mieten anhalten wird. Es ist unser Fokus, nachhaltig zu skalieren und Konsumenten in weiteren Märkten zu erschließen.“

Viel Potenzial für die Zukunft sieht Cassau in der Grover Card, dem von Grover lancierten Finanzprodukt. Derzeit erhalten Kunden drei Prozent Cashback, wenn sie mit der Karte zahlen. Der Betrag wird mit der Produktmiete verrechnet. „Die starke Nachfrage zeigt, dass die Incentivierung von nachhaltigem Konsum den Zeitgeist trifft“, sagt Michael Cassau, „wir können uns daher den Ausbau um weitere Funktionen vorstellen, stehen aber noch am Anfang mit dem Produkt.“

Diesen Beitrag lesen Sie auch in unserem Magazin diskurs Nr. 37. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar bei Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de 

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