HOLYCRAB! Lokales Superfood aus invasiven Arten

HOLYCRAB! Lokales Superfood aus invasiven Arten


Das Berliner Start-up HOLYCRAB! verknüpft in seinem Konzept Naturschutz mit gesunder Ernährung. Im Foto (v.l.n.r.) die Gründer Lukas und Jule Bosch und Andreas Michelus.

Das Berliner Start-up HOLYCRAB! verknüpft in seinem Konzept Naturschutz mit gesunder Ernährung. Im Foto (v.l.n.r.) die Gründer Lukas und Jule Bosch und Andreas Michelus.

Text: Redaktion BBE, Foto: bastimowka

Als er zum ersten Mal auftauchte, schaffte er es direkt auf die Titelseiten der Boulevardmedien: der Berlin-Lobster. Doch schnell mutierte der Rote Amerikanische Sumpfkrebs, der sich im Berliner Tiergarten wie zu Hause fühlt, vom Instagram-Motiv zur Plage. Geht gar nicht, dachte sich Lukas Bosch: „Invasive Arten zählen zu den fünf maßgeblichen Faktoren für eine rasant sinkende Biodiversität auf der Erde und sorgen für wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe, zum Beispiel in der Landwirtschaft.“ Am Ende seiner Überlegungen, wie man dem Krebs zu Leibe rücken könnte, stand ein eigenes Gastrounternehmen.

Gemeinsam mit seiner heutigen Frau, der Zukunftsforscherin Jule Bosch, und dem Gourmetkoch Andreas Michelus brachte der Unternehmensberater 2018 HOLYCRAB! an den Start. „Unser Konzept verknüpft Naturschutz mit gesunder Ernährung; viele invasive Arten sind dort, wo sie herkommen, hoch geschätzte Delikatessen. Und Zutaten aus regionaler Jagd beziehungsweise Wildfang zählen sowohl in Sachen Tierwohl als auch qualitativ zu den wohl hochwertigsten Lebensmitteln, die uns zur Verfügung stehen“, sagt Lukas Bosch. Die Idee kommt an – und „schmeckt“ nicht nur den Kunden: Bereits im Gründungsjahr wurde HOLYCRAB! als Kultur- und Kreativpilot des Bundes ausgezeichnet; ein Jahr später gewann das Start-up den Gastro-Gründerpreis.

Neben Krustentieren kommen mittlerweile invasive Wild- und Pflanzenarten auf den Teller. Produkte für die eigene Küche, etwa eine Krabbenessenz aus Chinesischer Wollhandkrabbe aus der Elbe, erweitern das Angebot des Start-ups. Und das, so Lukas Bosch, sei erst der Anfang: „Wir kehren das Problem mit invasiven Arten in Potenzial um und zeigen neue Wege zu nachhaltiger Ernährung auf.“

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