Proptech Start-ups haben sich am Immobilienmarkt etabliert. Das Führungsteam von Homeday (v.l.n.r.: Steffen Wicker, Friederike Hesse und Dmitri Uvarovski) hat sein Leistungsangebot um neue Tools erweitert. Ein Update.

Interview: Redaktion BBE, Foto: Homeday

Herr Uvarovski. Das erste Mal haben wir an dieser Stelle über Homeday im Juli 2020 berichtet. Sind alle Gründer noch an Bord?

In Wachstumsphasen gibt es ja oft viele Wechsel. Bei uns bislang nicht. Mit Steffen Wicker, Philipp Reichle und mir sind alle Gründer noch an Bord. Außerdem gehört Friederike Hesse fest zum Führungsteam. Wir hatten natürlich auch Funktionsverschiebungen. So hat sich Philipp aus seiner Managementtätigkeit zurückgezogen. Nachdem wir so stark gewachsen sind, hat ihm immer mehr die Zeit gefehlt sich um Technologie zu kümmern, was ihn eigentlich begeistert. In seiner neuen Rolle als Technical Fellow und Co-Founder konzentriert er sich nun ganz auf die Weiterentwicklung der Technologieplattform.

Hat sich Ihr Geschäftsmodell verändert bzw. haben Sie diesbezüglich Pläne?

Wir machen den privaten Immobilienverkauf einfacher, transparenter und effizienter. Das ist weiterhin die Strategie. Dafür sind wir mit eigenen Maklern vor Ort, die sich in der jeweiligen Region auskennen und sich mit den Kunden persönlich treffen. Im Hintergrund setzen wir dann auf moderne Prozesse und Technologie. Das macht den Unterschied zu traditionellen Maklern. Im Hinsicht auf Preis, aber auch hinsichtlich der Qualität.

Derzeit wachsen wir stark. Unser Fokus liegt aktuell darauf, noch effizienter und kundenfreundlicher zu werden. Etwa mit neuen technologischen Lösungen, wie den Homeday-Preisassistent. Mit diesem können unsere Makler während eines Kundentermins eine belastbare Immobilienbewertung abgeben. Ein traditioneller Makler benötigt dafür oft mehrere Tage. Darüber hinaus haben wir unser Dienstleistungsspektrum erweitert: Für Käufer bieten wir nun etwa auch die Vermittlung von Immobilienfinanzierungen an.

Wie hat Corona die Entwicklung von Homeday beeinflusst?

Nach einem kurzen Schreck während des ersten Lockdowns hat der Wohnimmobilienmarkt schnell wieder angezogen. Corona hat hier, wie in anderen Branchen auch, als Digitalisierungsturbo gedient. Für uns war das gut. Mit unserer Mischung aus Beratern vor Ort und zeitgemäßen digitalen Angeboten konnten wir sogar profitieren und hatten mehr Käufernachfrage.

Sie hatten 2020 eine Finanzierungsrunde über 40 Mio. EUR abgeschlossen. Wie haben Sie das Geld investiert bzw. was sind die nächsten Benchmarks?

Wir wollen Marktführer in Deutschland werden und sind auf einem guten Weg. Jetzt geht es darum, bekannter und noch besser zu werden. Dazu investieren wir viel in Technologie, den Ausbau unserer Dienstleistung sowie die Vergrößerung unseres Maklernetzwerks.

Mit wie vielen Maklern arbeiten Sie inzwischen zusammen?

Wir haben mittlerweile mehr als 210 Makler verteilt über ganz Deutschland. Hinzu kommen noch einmal 230 Mitarbeiter in Berlin und Köln.

Inzwischen sind einige Proptech Start-ups erfolgreich am Markt aktiv. Reicht der „Kuchen“ auf Dauer für alle?

Der Immobilienmarkt ist insgesamt noch deutlich unterdigitalisiert. Im Vergleich zu anderen Branchen gibt es hier noch sehr viel zu bewegen und damit auch viele Nischen für Proptechs mit guten Ideen. Unser Segment, der Markt für Immobilienmakler, ist in Deutschland ausgesprochen fragmentiert. Es gibt insgesamt über 30.000 Immobilienmakler und nur wenige Unternehmen, die bisher die Vorteile der Digitalisierung richtig nutzen können. Da ist noch genug Platz für Wachstum.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de