Ihrer Zeit voraus

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Disruption in der Kosmetikbranche ist dieser Tage ein viel beachtetes Thema. Das Berliner Label „UND GRETEL“ von Christina Roth (links im Bild) und Stephanie Dettmann (rechts) ist seit 2005 am Markt und hat sich mit dekorativer Naturkosmetik im Premiumsegment erfolgreich etabliert. Langjährige Platzhirsche haben das Nachsehen – und keinen Plan B.

Disruption in der Kosmetikbranche ist dieser Tage ein viel beachtetes Thema. Das Berliner Label „UND GRETEL“ ist seit 2005 am Markt und hat sich mit dekorativer Naturkosmetik im Premiumsegment erfolgreich etabliert. Langjährige Platzhirsche haben das Nachsehen – und keinen Plan B.

Text: Anke Bracht, Foto: Dan Zoubek

Die Ansprüche an die Marke waren hoch. Keine Tierversuche, kein Mikroplastik. Vegan und zertifiziert vom BDIH, dem Prüfzeichen für kontrollierte Naturkosmetik. Christina Roth und Stephanie Dettmann wollten genau das. Allerding erst nicht heute, sondern bereits 2005. Ein konzeptioneller Volltreffer aus heutiger Sicht. „Bevor wir an den Start gingen, hatten wir uns sechs Jahre darauf vorbereitet“, sagt COO Dettmann. „Christina hatte damals die Idee zu ‚UND GRETEL’ und sich davor bereits weitere fünf Jahre mit dem Thema beschäftigt.“ Nicht von ungefähr: Christina Roth hat als international agierende Make-up Artistin mit zahllosen Stars und Persönlichkeiten aus Film, Mode und Werbung für Foto- und Filmaufnahmen gearbeitet. Im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeit wurde sie immer wieder mit einem Paradoxon konfrontiert: Dem Wunsch nach Make-up mit natürlichen Inhaltsstoffen auf der einen und dem Bedarf an Kosmetik, die höchsten Ansprüchen gerecht werden soll, auf der anderen Seite. In Stephanie Dettmann, die als Marketing-Expertin viele erfolgreiche Brands mit aufgebaut hat, findet Roth die perfekte Business-Partnerin.

Konzept mit Fokus auf den stationären Markt

Die Produkte werden in Deutschland und Italien hergestellt – die Inhaltsstoffe sind alle natürlich, oftmals Demeter Qualität. Das Sortiment orientiere sich in der Zusammensetzung am Set eines Make-up Profis und konzentriere sich bewusst auf das, was man sowohl als Profi, als auch als Laie benötige, sagt Unternehmerin Dettmann. „Auch wenn wir von Anfang an mit einem Shop online waren, haben wir ‚UND GRETEL’ als Marke erst einmal für den stationären Markt konzipiert“, sagt Stephanie Dettmann. „Gestartet sind wir im Concept Store von ANDREAS MURKUDIS in Berlin.“ Den stationären Handel in den Fokus zu nehmen, habe seinen Grund in der Notwendigkeit gehabt, das Konzept dekorative Naturkosmetik den Kundinnen zu erklären – man befand sich schließlich im Jahr 2005. Dieses Bewusstsein habe sich nicht nur grundlegend geändert, sondern kremple inzwischen das Sortiment von Parfümerien und Kosmetikabteilungen grundlegend um: „Die Regalmeter sind begrenzt. Wenn ein Produkt nicht mehr läuft, wird es ausgelistet. Es kommt immer häufiger vor, dass Luxusmarken, die lange Jahre als in Begriff der dekorativen Kosmetik galten, aus den Regalen fliegen, dafür listen die Einzelhändler ‚UND GRETEL’“.

Behutsame Erweitung des Sortiments

Noch stärker als hierzulande sei diese Entwicklung in den USA zu beobachten, sagt Stephanie Dettmann, „aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann dekorative Naturkosmetik im oberen Preissegment die traditionellen Luxusmarken verdrängt.“ Was die eigene Marke betrifft, da setzen Dettmann und Roth auf eine behutsame Erweiterung des Sortiments, künftig soll einmal im Quartal entweder ein neues Produkt oder aber eine Farberweiterung gelauncht werden. In den Pflegebereich expandieren wollen sie vorerst nicht: „Wir werden zwar immer wieder gefragt ‚Habt Ihr nichts für drunter?’, aber im Pflegesegment herrschen wieder ganz andere Regeln. Außerdem besteht bereits ein großes Angebot an hochwertiger Naturkosmetik.“ Das klingt nach einem klaren Konzept.

Auch die Start-up Szene profitiert von der Disruption in der Kosmetikbranche, wie z.B. Ave + Edam aus Berlin. Gründerin Dr. Franziska Leonhardt setzt bei ihren Pflegeprodukten auf fachliche Expertise – und Künstliche Intelligenz. Zum Beitrag geht es hier.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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