Wohin mit dem Geld? Investitionen in Zeiten niedriger Realzinsen

Wohin mit dem Geld? Investitionen in Zeiten niedriger Realzinsen


Viele Anleger stecken seit Jahren in einem Dilemma: Traditionelle Assetklassen bis hin zur Anleihe erweisen sich für den Vermögensaufbau als zunehmend ungeeignet, Investitionen in Aktien oder Rohstoffe gelten vielen oft als zu risikoreich.

Text: Patrick Lindner, Foto: Timothee Duran

Viele Anleger stecken seit Jahren in einem Dilemma: Traditionelle Assetklassen bis hin zur Anleihe erweisen sich für den Vermögensaufbau als zunehmend ungeeignet, Investitionen in Aktien oder Rohstoffe gelten vielen oft als zu risikoreich. Doch ein diversifizierter Mix aus Wertpapieren kann helfen, Sicherheit und Rendite in Einklang zu bringen.Viele Anleger stecken seit Jahren in einem Dilemma: Traditionelle Assetklassen bis hin zur Anleihe erweisen sich für den Vermögensaufbau als zunehmend ungeeignet, Investitionen in Aktien oder Rohstoffe gelten vielen oft als zu risikoreich. Doch ein diversifizierter Mix aus Wertpapieren kann helfen, Sicherheit und Rendite in Einklang zu bringen.

Wir befinden uns im dritten Jahrzehnt rückläufiger Realzinsen, die mit schrumpfenden Wachstumsraten der entwickelten Volkswirtschaften einhergehen. Zwar betrachtet die Europäische Zentralbank die Deflationsgefahr in Folge der Finanzkrise als überwunden, dennoch ist in den kommenden Jahren allenfalls von einem langsamen Anstieg des Zinsniveaus auszugehen. Das hat unmittelbare Folgen auf klassische Anlageoptionen wie liquide Mittel, Renten oder Staatsanleihen. So lagen die ernüchternden Renditen von zehnjährigen deutschen oder US-amerikanischen Staatsanleihen im Januar 2016 bei gerade einem Prozent (Quelle Bloomberg).

Neue Anlagehorizonte finden

Während viele risikoaverse Anleger in den letzten Jahren noch von hochverzinsten Alt-Anleihen profitierten, sollten mit deren Fälligkeitsdaten neue Anlagestrategien erschlossen werden, um einen Vermögenserhalt zu gewährleisten. Hierzu bieten sich drei Felder: Immobilien, Rohstoffe und Aktien. Immobilienwerte stellen nach wie vor eine beliebte, inflationssichere und langfristig solide Anlagemöglichkeit dar. Laut den Analysten von Bloomberg werden Rohstoffindizes (inkl. Industriemetalle) weiterhin nicht an die überzogenen Wachstumserwartungen anknüpfen können, die durch den China-Boom 2012 ausgelöst wurden. Eine ähnliche Stagnation gelte aus heutiger Perspektive auch für Gold.

Wertpapiere könnten in den nächsten Jahren hingegen vergleichsweise hohe Renditen erzielen. Anders als historisch üblich, rangiert die Dividendenrendite von Aktien seit 2012 höher als die Rendite von Anleihen vergleichbarer Emittenten. Zum Vergleich: Die Dividendenrendite des Eurostoxx50 beläuft sich auf 3,48 Punkte, während die Rendite Europäischer Unternehmensanleihen bei 0,93 Punkten verharrt. Auch die Gewinntrends US-amerikanischer sowie europäischer Unternehmen zeigen sich stabil (basierend auf zwölfmonatigen Schätzungen). So bewege sich das erwartete Gewinnmomentum zwischen 10 Prozent (S&P 500) und 13 Prozent beim DAX (Quelle: Bloomberg).

Ein diversifiziertes Aktiendepot könnte demnach als attraktive Ergänzung zu Immobilienanlagen aufgefasst werden. Beim Setup einer neuen, nachhaltigen Investmentstrategie sollten Anleger stets folgende Punkte berücksichtigen:

1. Investieren Sie auch bei Aktien mit längerem Anlagehorizont
2. Planen Sie mit mehr Schwankungstoleranz
3. Diversifizieren Sie Ihr Aktiendepot und setzen auf ertragsstarke europäische sowie US-amerikanische Unternehmen
4. Prüfen Sie hohe Investments in Schwellenländer genau

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