Jasper Böckel und Felix Kuna: Kommunikations-App für Heime und Kliniken

Jasper Böckel und Felix Kuna: Kommunikations-App für Heime und Kliniken


Wenn Menschen ins Seniorenheim ziehen oder ein Klinikaufenthalt erforderlich ist, fällt es den Betroffenen und ihren Angehörigen oft schwer, den Kontakt zu halten. Deshalb haben Jasper Böckel (links im Bild) und Felix Kuna myo an den Start gebracht. Die App für Heime und Kliniken erleichtert die Kommunikation – und damit auch die Arbeit der Pflegeprofis.

Wenn Menschen ins Seniorenheim ziehen oder ein Klinikaufenthalt erforderlich ist, fällt es den Betroffenen und ihren Angehörigen oft schwer, den Kontakt zu halten. Deshalb haben Jasper Böckel (links im Bild) und Felix Kuna myo an den Start gebracht. Die App für Heime und Kliniken erleichtert die Kommunikation – und damit auch die Arbeit der Pflegeprofis.

Text: Anke Bracht, Foto: myo

Großvater muss ins Heim. Für viele Angehörige ist das eine schwierige Situation, gerade wenn Besuche – so wie in diesen Zeiten – nicht oder nur selten möglich sind oder weil sie weit entfernt wohnen. Dann kommt zu der Sorge, ob es dem Elternteil in seiner neuen Umgebung auch wirklich gut geht, schnell ein schlechtes Gewissen dazu. Schließlich möchte man ja am Leben des anderen teilhaben. „Wir wollten eine zeitgemäße und sichere Kommunikation ermöglichen“, sagt Jasper Böckel, „und dadurch die Arbeit der Mitarbeiter erleichtern.“ Die App myo, die er zusammen mit Co-Gründer Felix Kuna Mitte 2019 auf den Markt brachte, leistet genau das. Mit ihr versendet der Pfleger oder Betreuer Wort- und Sprachnachrichten ebenso wie Fotos und Video-Clips. Im Gegensatz zu Messengerdiensten wie z.B. WhatsApp bietet myo entscheidende Vorteile: Sie ist DSGVO-konform, die Heimbewohner behalten ihre Rechte an den Daten und der Mitarbeiter wird entlastet, da er selber entscheidet wann und wie viel kommuniziert wird.

Start-up mit gesellschaftlicher Relevanz

Die Idee mit der App hatten die beiden Gründer nach einem fünfmonatigen Pflegepraktikum. „Nach Unternehmensberatung und Immobilienwirtschaft wollten wir in einem Bereich gründen, der gesellschaftliche Relevanz hat“, erinnert sich Jasper Böckel. „Wir waren beeindruckt von der Arbeit und dem vielseitigen Leben der Bewohner“. Viel zu wenig wird über diese positive Seite der Pflege berichtet und um diese zu kommunizieren, dafür fehlen moderne Mittel. „Man weiß heutzutage die belanglosesten Dinge über irgendwelche Blogger, die man eigentlich nicht kennt, hat aber keine Ahnung wie es der Oma im Pflegeheim geht, was sie macht oder wer sich um sie kümmert“. Diese Tatsache wollten die beiden Gründer so nicht mehr hinnehmen.

Dank und Wertschätzung für das Pflegepersonal

Heute, knapp ein Jahr nach dem Launch, ist die App bereits in Heimen, Kinderkrankenhäusern und in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen im Einsatz. „Die App bietet den Einrichtungen die Möglichkeit, Stift und Papier, endlose Telefonate oder den Flurfunk zu ersetzen und alles strukturiert an einem Ort zu bündeln“, sagt Jasper Böckel. Die Kontrolle über Nutzerrecht, Art der Kommunikation oder Freigabeprozesse liegt bei den Einrichtungen. Die Angehörigen können kommentieren, aber nicht aktiv Beiträge an die Mitarbeiter verschicken. „Unser Feedback seitens der Heime und Kliniken ist sehr gut“, sagt Böckel, „die Angehörigen, die mittlerweile auf der ganzen Welt verteilt sind, können am Leben ihrer Liebsten teilhaben, jederzeit und überall. Diese Einblicke führen dazu, dass Angehörige den Mitarbeitern unglaublich viel Dank und Wertschätzung entgegenbringen.“

Sensibilisierung für zeitgemäße Kommunikation

Die Coronakrise habe den Verkauf der Nutzungslizenzen befeuert, sagt der Gründer: „Die Pandemie hat zu einer großen Sensibilisierung für zeitgemäße Kommunikation geführt. Die Einrichtungen erzählen, dass Angehörige ständig angerufen und nach den Bewohnern gefragt hätten. Durch die App konnte dieser Aufwand deutlich gesenkt werden.“ Die Bedeutung von E-Health wird seiner Ansicht nach weiter zunehmen, auch wenn die Krise irgendwann überwunden ist: „Durch Corona sind die Leute aufgewacht und sehen, was mit E-Health alles erreicht werden kann. Außerdem hat COVID-19 gezeigt, dass die Akzeptanz sofort da ist, wenn die Notwendigkeit offensichtlich ist. Ich würde mir wünschen, dass diese Geschwindigkeit durch Pragmatismus auch nach Corona bestand hat.“

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

Diesen Artikel empfehlen