Jobsharing – so gelingt die Doppelspitze

Jobsharing – so gelingt die Doppelspitze


Zwei Mitarbeiter teilen sich einen Arbeitsplatz: Damit Jobsharing gelingt, braucht es viel Engagement bei Arbeitnehmern und Unternehmen. Mit der klassischen Teilzeitarbeit hat dieses Arbeitszeitmodell nämlich nichts mehr zu tun.

Zwei Mitarbeiter teilen sich einen Arbeitsplatz: Damit Jobsharing gelingt, braucht es viel Engagement bei Arbeitnehmern und Unternehmen. Mit der klassischen Teilzeitarbeit hat dieses Arbeitszeitmodell nämlich nichts mehr zu tun.

Text: Anke Bracht, Foto: Unsplash

In Teilzeit arbeiten? Das galt lange Zeit als „Plan B“. Die Aussicht auf weniger Verantwortung und mäßig interessante Aufgaben schreckte insbesondere gut ausgebildete Mitarbeiter ab. Doch dieses Image – der Teilzeitjob als Karrierekiller – hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Vorreiter der Entwicklung ist die Gründerszene, die das Einbinden verschiedener Arbeitszeitmodelle als Teil ihrer unternehmerischen Haltung begreift – Stichwort „new work“. Und auch in der Old Economy freunden sich Arbeitgeber zunehmend mit der Vorstellung an, hochkarätige Jobs an ein Zweier-Team zu vergeben. Bei Axel Springer zum Beispiel leiten Alice Schmalzl und Hanna Löbke gemeinsam das Brand & Campaign Management Zeitungen der BILD-Gruppe.

In der Praxis fordert das viel Einsatz von allen Beteiligten. So ist die HR-Abteilung gefordert, nicht nur eine Stelle optimal zu besetzen, sondern gleichzeitig zwei Mitarbeiter zu finden, bei denen die Chemie stimmt und die ein leistungsfähiges Team bilden. Bewerber ihrerseits müssen kommunikativ und kompromissbereit sein, über viel Organisationstalent verfügen und zur vertrauensvollen Zusammenarbeit bereit sein. Sie stehen vor der Aufgabe, ihre Projekte und Verantwortlichkeiten selbständig zu definieren – den Arbeitgeber interessieren die Ergebnisse, nicht der Weg dorthin. Dazu kommt ein hohes Maß an Selbstdisziplin und die permanente Anforderung, sich abzustimmen und gemeinsam zu entscheiden.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, profitieren beide Seiten. Arbeitgeber haben mit Jobsharing ein effektives Tool zur Hand, um erfahrene Mitarbeiter in einer neuen Lebenssituation zu halten und damit das kollektive Wissen im Unternehmen zu sichern. Für Arbeitnehmer aller Hierarchiestufen wird es einfacher, Familie und Kinder unter einen Hut zu bringen und die persönliche Entwicklung voranzutreiben. Bleibt die Frage: Wie gelingt es den HR-Abteilungen, geeignete Teams zu finden?

Eine Antwort darauf hat das Berliner Startup Tandemploy. Erstes Produkt des 2013 von Jana Tepe und Anna Kaiser gegründeten Unternehmens war die gleichnamige Plattform. Sie bringt potenzielle Partner zusammen, die sich gemeinsam auf eine Stelle bewerben wollen und unterstützt die Tandems auch beim Erstellen eines gemeinsamen Profils. Arbeitgeber ihrerseits haben die Möglichkeit, sich auf einer Imageseite vorzustellen. In Berlin zählen Startups ebenso dazu wie NOVARTIS PHARMA oder die MYTOYS GROUP. Des Weiteren hat Tandemploy eine Software für den internen Einsatz in Unternehmen entwickelt. Damit soll es Kollegen erleichtert werden, Partner für Projekte zu finden und damit aktiv Wissenstransfer zu betreiben. Klingt gut.

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