Laura Wamprecht: Ökosystem für das Gesundheitswesen 2.0

Laura Wamprecht: Ökosystem für das Gesundheitswesen 2.0


Digital Health ist das Thema der Stunde und lässt erahnen, wie sich unser Gesundheitswesen verändern wird. Eine, die sich seit Jahren mit diesem Thema befasst, ist Laura Wamprecht. Die Geschäftsführerin von Flying Health hat das führende Ökosystem für die Marktteilnehmer der Gesundheitswirtschaft maßgeblich mit aufgebaut und treibt seine Weiterentwicklung voran.

Digital Health ist das Thema der Stunde und lässt erahnen, wie sich unser Gesundheitswesen verändern wird. Eine, die sich seit Jahren mit diesem Thema befasst, ist Laura Wamprecht. Die Geschäftsführerin von Flying Health hat das führende Ökosystem für die Marktteilnehmer der Gesundheitswirtschaft maßgeblich mit aufgebaut und treibt seine Weiterentwicklung voran.

Text: Anke Bracht, Foto: Lotte Ostermann

Digitale Diagnose- und Therapieanwendungen zur Marktreife bringen, neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle entwickeln, eine Plattform bieten für Austausch und Kooperationen: Flying Health versteht sich als Ökosystem für die traditionellen wie auch für die neuen Akteure im Gesundheitswesen. „Wir sind strategischer Sparringspartner, geben Impulse, setzen Projekte auf und betreiben Technologie- und Trendscouting – unter anderem“, sagt Laura Wamprecht. Seit bald fünf Jahren ist sie bei Flying Health mit an Bord; die Biochemikerin war die erste Mitarbeiterin der 2012 von Dr. Markus Müschenich und Christian Lauter gegründeten Unternehmensgruppe. Wie Laura Wamprecht rückte auch ihre Kollegin Lina Behrens Ende Oktober 2019 in die Geschäftsführung auf. Während Behrens die Bereiche Produktentwicklung und Operations sowie die Angebote für innovative Healthcare Startups und Acceleratoren verantwortet, fokussiert sich Wamprecht auf das Flying Health Pioneer Programm, das sich an führende Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft und Industrie wendet, und auf die Unternehmenskommunikation.

Derzeit im Fokus: „Post-Corona-Health“

„Die Coronakrise zeigt, was auf einmal alles geht“, sagt Laura Wamprecht, „auch seitens des Gesetzgebers. Zum Beispiel konnten vor COVID-19 nur 20 Prozent der telemedizinischen Leistungen über die Kassen abgerechnet werden, derzeit sind es bis zu 100 Prozent.“ Momentan beschäftige sie sich intensiv mit „Post-Corona-Health“ und den Chancen und Herausforderungen für die Marktteilnehmer. „Es wird einen enormen Umbruch geben in den nächsten zwei Jahren“, so die Flying Health-CEO, „die Telemedizin-Anbieter werden sich zu sehr wichtigen neuen Playern entwickeln.“ Eine Konkurrenz zur Behandlung in der Praxis sehe sie dabei weniger, eher die zunehmende Möglichkeit für Ärztinnen und Ärzte, frei zu entscheiden, wie sie behandeln möchten: „Der eine oder andere Mediziner wird vielleicht feststellen, dass Telemedizin viel besser zu dem eigenen Profil und Präferenzen passt und sich ganz darauf spezialisieren.“ Dabei sei das „Werteversprechen der Telemedizin in der Coronakrise besonders zum Tragen gekommen“: „Neben der medizinischen Kompetenz ist die ‚Lieferfähigkeit’ gefragt, die Erreichbarkeit – und natürlich die Empathie.“

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in den Partnerschaften

Fragt man Laura Wamprecht, wie sie ihre Arbeit begreift, hat sie ein schönes Bild parat: „Wir gehen mit der Lampe vorneweg in Richtung Zukunft der Medizin“, sagt sie, „sind für unsere Partner aus der Gesundheitsbranche der beste Wegweiser ins Unbekannte.“ Diese Partner – darunter der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa), Klinikbetreiber und Krankenkassen – seien der Schlüssel zum Erfolg bei dem Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen. Darüber hinaus arbeitet Flying Health eng mit Digital Health Start-ups zusammen, z.B. mit myo aus Berlin. Die Gründer Jasper Böckel und Felix Kuna entwickelten eine App, die es Angehörigen ermöglicht, besser am Alltag von Heimbewohnern teilzunehmen. Und auch aus dem Hause Flying Health kommen bereits zwei Ausgründungen: Dopavision und Neuraltrain. Ersteres hat es sich zum Ziel gesetzt, Kurzsichtigkeit per Lichtstimulation zu behandeln. Neuraltrain entwickelt digitale Anwendungen, um psychologische Störungen zu behandeln. Das alles sei nur ein kleiner Blick auf das Gesundheitswesen 2.0, sagt Laura Wamprecht: „Die Zukunft hört nie auf.“

Unseren Beitrag über myo und die Gründer Jasper Böckel und Felix Kuna lesen Sie hier.

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