Das spezielle Lebensgefühl: Schauspielerin Luise Wolfram über die Kulturvielfalt der Hauptstadt und die Verblüffung, dass die Bewohner nicht nur schnoddrig sind.

Interview: Redaktion BBE, Foto: Cornelia Pithart / Alamy Stock Foto

Frau Wolfram, Sie kommen aus Jena, ermitteln im Bremer „Tatort“ und leben in Berlin. Was schätzen Sie besonders an der Hauptstadt?

Berlin unterscheidet sich je nach Viertel extrem. Und trotzdem verbindet alle Bezirke ein spezielles Lebensgefühl, das ich so in keiner anderen deutschen Stadt bisher erlebt habe. Es ist diese Mischung aus Lebendigkeit und Wandel, die Platz für jeden lässt. Hinter der schnoddrigen Anonymität sind die Berliner und Berlinerinnen eigentlich auch ganz freundlich.

Bei Ihren Theaterengagements sind Sie viel in der Welt herumgekommen. Was hat Berlin, das es anderswo nicht gibt?

Die Dichte an Kultur ist schon besonders hoch hier. Ich mag außerdem die Architektur in der

Stadt. Es gibt keine andere Stadt, die durch eine Mauer geteilt war und in der zwei unterschiedliche Systeme herrschten – die Spuren davon sind bis heute sichtbar und prägen West- und Ostteil der Stadt.

Wenn Freunde Sie von außerhalb Berlins besuchen, welche Ecken zeigen Sie ihnen am liebsten?

Ich gucke gern, welche Ausstellung zum Beispiel im C/O Berlin kommt. Oder welche Theatervorstellungen laufen. Ansonsten stehe ich jedes Mal vor der unsäglichen Qual der Wahl: welches Restaurant? Es gibt zu viel Auswahl an zu leckerem Essen.

Sommer in der Stadt! Ihr Geheimtipp für die beste Abkühlung?

Der Liepnitzsee ist einer der schönsten Seen. Da kann man mit Geld unterm Sonnenhut auf eine Insel in der Mitte des Sees schwimmen, was trinken und essen und dann zurück.

Luise Wolfram, Foto: Jeanne Degraa

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