Madeleine Gummer von Mohl: Co-Working in Zeiten von New Work

Madeleine Gummer von Mohl: Co-Working in Zeiten von New Work


Madeleine Gummer von Mohl ist die Mitgründerin von betahaus, dem ersten Anbieter von Co-Working-Spaces in Deutschland. Neben ihrer Tätigkeit als CEO berät sie Unternehmen bei der Entwicklung neuer Arbeitskonzepte für die Post-Corona-Zeit.

Madeleine Gummer von Mohl ist die Mitgründerin von betahaus, dem ersten Anbieter von Co-Working-Spaces in Deutschland. Neben ihrer Tätigkeit als CEO berät sie Unternehmen bei der Entwicklung neuer Arbeitskonzepte für die Post-Corona-Zeit.

Text: Redaktion BBE, Foto: Taylor Record / betahaus GmbH

„Wenn mir jemand 2009 gesagt hätte, dass ich heute immer noch bei betahaus arbeiten würde, hätte ich den wohl ausgelacht“, sagt Madeleine Gummer von Mohl. Gemeinsam mit fünf Co-Gründern hat sie vor zwölf Jahren den ersten deutschen Anbieter von Co-Working-Spaces an den Markt gebracht, „noch bevor ich Wort Co-Working überhaupt kannte“, sagt die CEO, „wir haben uns einfach betahaus genannt.“ Die Idee, Flächen an Freiberufler und Start-ups zu vermieten, sei aus einer persönlichen Erfahrung heraus entstanden: „Einer meiner Mitgründer Christoph Fahle und ich kannten uns vom Studium her. 2004 und 2005 haben wir in einer studentischen Agentur – Politikfabrik – gearbeitet. Je nach Projektphase war das Büro entweder zu groß oder zu klein.“ Kurzfristig Flächen anmieten: Da könnte es eine Nachfrage geben, denken sich die beiden und gründen 2009 mit vier weiteren Weggefährten betahaus. „Wir sind die ganze Zeit hindurch fast ohne Fremdkapital ausgekommen. Und wir sind all die Jahre organisch gewachsen. “ Darauf, dass noch vier der Ursprungs Gründer an Bord sind, sei sie besonders stolz.

Eigene Standorte und internationale Partnerschaften

Inzwischen unterhält betahaus eigene Standorte in Berlin und Hamburg, Sofia und Barcelona. Dazu kooperiert das Unternehmen mit „befreundeten Co-Working-Spaces in vielen Ländern“, sagt Madeleine Gummer von Mohl. Wie für viele andere Anbieter der Branche sei der Ausbruch der Pandemie eine Herausforderung gewesen, doch die Vermietung habe sich inzwischen mehr als erholt, die Anfrage nimmt gerade wieder zu. Was allerdings schmerze, sei der Wegfall von Events. Vor Corona habe betahaus rund 1.000 Veranstaltungen jährlich durchgeführt, „der Umsatz ist uns komplett weggebrochen.“ Dennoch habe die Krise auch Gutes für betahaus bewegt, sagt die CEO: „Flexibles Arbeiten ist als Thema überall präsent, von der kleineren Firma bis zu großen Konzernen.“ Gemeinsam mit ihrem Mitgründer Maximilian von der Ahé entwickelt sie Lösungen für die künftige Nutzung von Immobilien und Strategien dafür, wie das „neue Arbeiten“ aussehen soll. Zu diesen Kunden zählt auch die Schöpflin Stiftung in Berlin, die das „Haus gemeinnütziger Journalismus“ betreibt.

New Work: Die persönliche Begegnung bleibt essentiell

„Arbeit und das Miteinander arbeiten erfinden sich gerade neu. Die Unternehmen werden kleinere Headquarter haben, aber diese Zentralen werden viel mehr „Marke“ transportieren als bisher.“ Auch die Bedeutung der Zentralen werde sich wandeln: „Die Mitarbeiter werden sich vielleicht einmal im Quartal dort zu Retreats oder Meetings treffen – dann aber für mehrere Tage und das alles sehr intensiv.“ Diese Treffen hätten eine große soziale Bedeutung: „Es wird bei diesen Events nicht nur um die Vermittlung fachlicher Inhalte gehen, sondern auch darum, mal nachzuhorchen, wie geht es dir? In einem Videocall mit 20 Kollegen wird wohl niemand zugeben, dass es ihm schlecht geht. Dafür braucht es immer noch die persönliche Begegnung.“

betahaus erfindet sich ständig neu

Bei betahaus würde diese Philosophie schon ganz selbstverständlich gelebt: „Wir haben hier ein internationales, junges, sehr unkonventionelles Team. Wir haben den shift zu fully remote im ersten Lockdown gar nicht gemerkt, weil wir schon immer so arbeiten.“ Aber natürlich, setzt sie nach, müsse man sich sehen, um „zwischen den Zeilen lesen zu können. Deshalb haben wir einen betahaus Kompass entwickelt, der uns dabei hilft, auf uns selbst und auf andere in diesen Zeiten aufzupassen.“ Wie in der Vor-Corona-Zeit berät sie gemeinsam mit Ihren Mitgründern Unternehmen bei der Innovationsentwicklung und Aufbau von Ökosystemen. Und sie freue sich immer, wenn sie Start-ups, die betahaus nutzen, „beim Wachsen und beim Erfolg haben zuschauen“ könne, wie krisenchat.de zum Beispiel: „Vor Corona war Mobbing in der Schule das Thema, heute ist es häusliche Gewalt in Zusammenhang mit der Pandemie. Ich finde dieses Chat-Angebot für Kinder und Jugendliche wirklich super.“ Und wie lange will sie noch für betahaus arbeiten? Die Antwort kommt prompt. „Es fühlt sich immer noch wie eine neue Firma an“, sagt Madeleine Gummer von Mohl, „wir erfinden uns ja ständig neu.“ Das klingt nach weiteren zwölf Jahren.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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