Mit Eva-Maria Lemke auf Streifzug durch Berlin

Mit Eva-Maria Lemke auf Streifzug durch Berlin


Die Moderatorin Eva-Maria Lemke verrät, was sie an der deutschen Hauptstadt besonders schätzt und dass Petersiliensträuße sie glücklich machen.

Die Moderatorin Eva-Maria Lemke verrät, was sie an der deutschen Hauptstadt besonders schätzt und dass Petersiliensträuße sie glücklich machen.

Text: BBE, Foto: rbb/Thomas Ernst

Sie sind in Buch in Ost-Berlin geboren und ein Jahr vor dem Fall der Mauer mit Ihren Eltern in den Westen ausgereist. Inwiefern hat Sie die Erfahrung, auf beiden Seiten Berlins gelebt zu haben, geprägt?

Ich finde es einigermaßen erstaunlich, wenn ich zu hören bekomme: „Mit sechs Jahren hast du von der DDR doch gar nichts mitbekommen!“ Natürlich waren die paar Jahre, die ich erlebt habe, historisch nur ein kleiner Ausschnitt. Aber ein für mich sehr bedeutender. Meine Eltern hatten es nicht leicht, sie standen dem Regime kritisch gegenüber. Dieser Geist, sich nicht immer anzupassen, hat mich sehr geprägt.

In welchem Stadtteil fühlen Sie sich zu Hause?

Ich bin zu gleichen Teilen in Pankow und Neukölln aufgewachsen – momentan fühle ich mich aber in Schöneberg zu Hause. In meinem Kiez kommen alle zusammen: die türkische Großfamilie und die ältere Dame mit Pudel. Außerdem ist der Bionade-Quotient hier noch relativ gering. In unserem Supermarkt gibt es Linsen, Graubrot und Tortenböden und nicht nur vegane Eistees. Das ist für mich ein Zeichen für einen vielfältigen, lebensechten Kiez. Die türkischen Geschäfte sind für mich fast überlebenswichtig: Ohne einen Riesenstrauß. Petersilie pro Woche wäre die Welt eben nur halb so schön.

Stichwort Berlin mit Kind: Sie haben eine Tochter – ist Berlin Ihrer Meinung nach eine familienfreundliche Stadt? Wie sieht für Sie ein perfekter Familientag in Berlin aus?

Kinder gehen in dieser Stadt manchmal etwas unter, sie haben eben ihre eigene Geschwindigkeit, und vielen fällt es schwer, darauf Rücksicht zu nehmen. Deswegen mag ich die Orte, an denen Kinder einfach mal machen dürfen. Das FEZ in der Wuhlheide ist ein großartiger Freiraum mit einem tollen Programm. Da kann man locker einen ganzen Sonntag verbringen, ohne sich nur eine Minute zu langweilen. Und für die kurze Pause kann ich das Cafe Eule im Gleisdreieck-Park empfehlen: Ein Besuch dort fühlt sich an, als hätte man einen eigenen Schrebergarten – nur zum Kaffeetrinken und ohne auch nur ein Fitzelchen Laub harken zu müssen. Gemütlicher wird’s in dieser Stadt nicht mehr.

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