NFT-Art – Trend oder Revolution?

NFT-Art – Trend oder Revolution?


Der internationale Kunstmarkt reitet eine neue Welle: Non-Fungible Tokens (NFTs), digitale Echtheitszertifikate, befeuern das Geschäft mit digitaler Kunst. Erste Galerien in Berlin und Köln sind bereits auf den Hype aufgesprungen.

Der internationale Kunstmarkt reitet eine neue Welle: Non-Fungible Tokens (NFTs), digitale Echtheitszertifikate, befeuern das Geschäft mit digitaler Kunst. Erste Galerien in Berlin und Köln sind bereits auf den Hype aufgesprungen.

Text: Redaktion BBE, Foto: [M] Gerd Altmann / Pixabay

Die einen sprechen von einer Blase, die anderen von einer neuen Form des Investments, das den Kunstmarkt für immer verändern wird: Alles dreht sich um den Non-Fungible Token (NFT), ein digitales Echtheitszertifikat. NFT steht für nicht austauschbare Wertmarke. Im Gegensatz zu Kryptowährungen, die ebenfalls mit Blockchain-Technologie programmiert werden und untereinander austauschbar (fungible) sind, besitzt ein NFT eine digitale Signatur, die den Token einmalig macht. Sowohl für Künstler wie für Käufer ergeben sich durch die digitale Signatur mittels Blockchain große Vorteile: Die einzigartige Signatur erlaubt eine einfache Überprüfung des Besitzes und die Übertragung auf einen neuen Besitzer. Zudem ist es möglich, bestimmte Informationen auf dem Token zu speichern, z.B. eine Signatur durch den Künstler.

Für Künstler bietet NTFs ganz neue Möglichkeiten, ihre Werke zu verkaufen: Sie können Ihre Kunden direkt adressieren und sind nicht mehr so stark auf Galerien und Auktionshäuser angewiesen. Und sie können ihre NFTs so programmieren, dass Lizenzgebühren fällig werden, wenn das Werk den Besitzer wechselt. NFTs bringen zudem das Marketing in Schwung: So kündigte der für seine Geschäftstüchtigkeit bekannte britische Künstler Damien Hirst jüngst an, dass er bei 10.000 Werken seinen Kunden die Entscheidung überlassen wird, ob sie ein analoges oder digitales Werk kaufen. Fällt die Entscheidung für die digitale Variante, will er die physische Version vernichten.

Digitale Kunst und die Digitalisierung von Werken spricht neben dem klassischen Sammler auch eine neue Zielgruppe an: Diese orientiert sich an der Ästhetik des Internets, mit der sie aufgewachsen ist – an Emojis, Spielen, Netzwelten. Schon haben sich virtuelle Plattformen etabliert, auf der NFT-Kunst gehandelt und bezahlt wird – mit Kryptowährung.

Doch nicht nur Künstler und Sammler, auch Galerien und Auktionshäuser profitieren von NFT-Art. Bei Christie’s in New York fiel im Mai dieses Jahres der Hammer für ein Werk des Künstlers Beeple erst bei 69,3 Millionen Dollar und die ebenfalls im Big Apple ansässige Superchief Gallery hat sich als eine der ersten ganz auf NFT-Kunst spezialisiert und zeigt diese auf hochauflösenden Bildschirmen. Der Besucher kann die Werke über einen QR-Code direkt kaufen.

Auch hierzulande nimmt die Bewegung Fahrt auf: In Köln zeigte die Galerie Nagel Draxler bereits Ende April eine Ausstellung mit NFT-Kunst und erst vor wenigen Tagen, am 30. August, präsentierte der österreichische Künstler Erwin Wurm die erste NFT-Version seiner „Fat Sculptures“ in der Berliner Galerie König, eine auf 24 Stunden begrenzte Aktion anlässlich seines 20-jährigen Schaffens.

Die Frage, ob NFTs bloß ein Trend sind oder das Zeug haben, sich in der Kunstszene zu etablieren, dürfte sich fürs Erste beantwortet haben.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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