Faszination eSports

Faszination eSports


eSports ist ein noch junger, aber ein extrem wachstumsstarker Markt. Patrick Wittke hat das früh erkannt: Seine Business Unit e-Sports Consultants des Berliner Unternehmens mitra consulting GmbH berät Pro-Gaming Teams und Spiel-Publisher ebenso wie Veranstalter von großen eSports Events.

eSports ist ein noch junger, aber ein extrem wachstumsstarker Markt. Patrick Wittke hat das früh erkannt: Seine Business Unit e-Sports Consultants des Berliner Unternehmens mitra consulting GmbH berät Pro-Gaming Teams und Spiel-Publisher ebenso wie Veranstalter von großen eSports Events.

Text: Anke Bracht, Foto: Fredrick Tendong / Unsplash, Erscheinungsdatum: 12. August 2020

eSports – sind das nicht diese lichtscheuen Nerds, die Tag und Nacht „League of Legends“ spielen und sich dabei von Pizza, Chips und Cola ernähren? Ganz falsch, sagt Patrick Wittke und lacht. Er muss es wissen: Er ist der Verantwortliche für den eSports Bereich bei mitra consulting, einem der führenden Beratungsunternehmen der noch jungen Branche. Sechs Jahre ist es her, dass Wittke seine Beratungstätigkeit im Bereich Real Estate Bauträger aufgab und als eSports Consultant in das Business einstieg. mitra consulting wurde von Kerstin Diefenbach gegründet; der Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bereich eSports liegt auf Project Set up, Marketing und Pre-Sales. eSports fasziniere ihn wie am ersten Tag, sagt Wittke – und das kommt bei den Kunden an. Er betreut die Top Teams aus der Profi-Ligen von League of Legends, CS:GO, PUBG, Fortnite, Rocket League und Rainbow 6 und hat damit alle Hände voll zu tun. Beispiel Riot Games: „Das Unternehmen zählt zu den Key Playern der eSports Branche“, sagt Wittke, „als die mit ihrer europäischen Liga (League of Legends European Championship LEC, damals LCS) 2014 von Köln nach Berlin gezogen sind, zogen die teilnehmenden Teams der 1. Liga mit, da sie zwei bis drei Mal pro Woche physisch auf der Bühne in Berlin-Adlershof vor Live-Publikum gegen ihren Gegner „zocken“. Unsere ersten Kunden waren Fnatic aus London – eines der ältesten, erfolgreichsten und bekanntesten Teams der Welt sowie G2 Esports, mittlerweile eine der weltweiten Benchmarks im Esports. Wir haben beiden zuerst eine große Wohnung gesucht, in der alle Spieler, Manager und Coaches gemeinsam unterkamen. Von da ab wurden wir von Team zu Team weiterempfohlen.“ G2 unterhält in Berlin sein Headquarter und beschäftigt über 100 Mitarbeiter.

Ganz auf die Bedürfnisse der eSportler eingestellt

Es ist eine von vielen Dienstleistungen im Bereich „Pro Gamer Team Support“, die das Beratungsunternehmen im Portfolio hat. Ein passendes Gaming House zu finden, sei immer eine Herausforderung – Einzelzimmer für die Spieler, Gemeinschaftsräume und viel Platz zum Trainieren, dazu ein urbanes Umfeld, das den Standort noch attraktiver macht. „Die Spieler sind sehr jung, viele kommen aus dem EU-Ausland, aber auch aus Korea, der Türkei, Nordamerika oder aus Russland“, sagt der Unternehmer, „mit ihrem Spielergehalt unterstützen sie oft die ganze Familie im Heimatland.“ Es sind teilweise kurze aber intensive Karrieren: „Es gibt Spiele, bei denen die Spieler bereits mit ca. 23 Jahren zu langsam werden und den extrem hohen Anforderungen an Hand-Auge-Kommunikation nicht mehr zu 100% gerecht werden. In manchen Games wurden bis zu 420 Aktionen pro Minute mit Maus und Cursor sowie mit der anderen Hand auf der Tastatur gemessen. Und es handelt sich dabei nicht um ‚wildes und sinnloses Herumhacken’ auf den Geräten, sondern um gezieltes Einsetzen von Maus und Tastatur und die damit einhergehende Verarbeitung der Information auf kognitiver Ebene.“

eSports ist im Profisport angekommen

Ganz klar: eSports ist im Profi-Sport angekommen. Der FC Bayern München und Schalke 04 haben eigene professionelle eSports Mannschaften; Hertha BSC war einer der ersten Vereine, der eine FIFA-Akademie gründete, um junge Talente aus der Region zu fördern. Beratungsunternehmen wie mitra consulting kümmern sich über ihr umfangreiches Berliner Netzwerk um Verträge, Versicherungen und Sponsorings der Profis. „Die Spieler müssen sich gesund ernähren, haben die Auflage, ins Fitnessstudio zu gehen“, sagt Patrick Wittke. Es ist ein Riesenmarkt, den er und seine Mitbewerber bedienen: Weit über 1 Milliarde Menschen „zocken Games“ und sind weltweit aktiv, ein Viertel bis ein Drittel davon sind weiblich. Als Co-Producer war Patrick Witte 2018 an der Organisation und Durchführung des PUBG Global Invitational (PGI) – der ersten Weltmeisterschaft des Spiels Player Unknown’s Battleground – in der Mercedes Benz Arena in Berlin beteiligt. Das fünftägige Event verzeichnete 50.000 Fans vor Ort; 90 Millionen Zuschauer verfolgten das Turnier online. Eine Marktsättigung sei nicht in Sicht, sagt der Manager, Corona habe zwar Sponsoren wie Automobilhersteller und Versicherungen vorsichtig gemacht und Live-Events vorübergehend vereitelt, „aber die Online-Matches gehen weiter.“

Die nächsten Jahre dürften weichenstellend sein

„Natürlich hat Corona die Branche getroffen, aber bei weitem nicht so stark wie leider viele andere. Es liegt in der Natur der Sache, dass Computerspielen Online stattfindet. Sogenannte Offline-Events – das Zocken zweier oder mehrerer Teams auf einer Bühne, aber dennoch am PC – finden zurzeit nicht statt und wurden bis auf Weiteres vernünftiger Weise abgesagt. Diese Offline-Events sind für den Game Publisher und Fans wichtig und schön, aber die Gesundheit von uns allen ist wichtiger.“ Am Ende geht es beim eSports, wie bei anderen Sportarten, letztlich auch um den Spaß am Wettkampf und nicht um die Show auf der Bühne. Derzeit arbeitet er an einem neuen, wegweisenden Projekt, hauptsächlich in Berlin. „Die kommenden Jahre werden den eSports stark beeinflussen und ihn in Richtung ‚erwachsen werden’ schubsen“, ergänzt Patrick Wittke noch. Man darf gespannt bleiben.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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