3-D-Drucker und Arzt plus App: PlusDental bietet Erwachsenen einen unkomplizierten Weg zu geraden Zähnen. Mitgründer Dr. Peter Baumgart (rechts neben Eva-Maria Meijnen und Lukas Brosseder) weiß, warum er von seinem Produkt überzeugt ist. Er hat es selbst ausprobiert.

Text: Anke Bracht, Foto: Carlos Fernández Laser, Erscheinungsdatum: 11. August 2020

Jeder solle Zugang zu moderner Zahnmedizin haben, sagt Dr. Peter Baumgart, insofern sei PlusDental ein Beitrag zur „Demokratisierung der Zahnmedizin“. Das Geschäftsmodell des 2017 gegründeten Unternehmens ist ein bezahlbares Angebot für Erwachsene, die sich von schiefen Zähnen und Zahnlücken verabschieden möchten, und zwar dauerhaft. Der Weg dahin ist unkompliziert: Ein Zahnarzt, der mit PlusDental kooperiert, führt einen Intraoralscan durch und ermittelt so den Befund. Diese innovative Methode ersetzt die von vielen Patienten als unangenehm empfundenen Abdrücke. Anhand der Scandaten erstellt der Arzt ein Behandlungskonzept, das in einer App abrufbar ist. Diese App stellt auch den Kontakt zwischen Praxis und Patient während des Behandlungszeitraums sicher. Im Berlin Charlottenburger Labor des Unternehmens fertigen Zahntechniker mit Hilfe von 3-D-Druckern ein Paket transparenter Zahnschienen für den gesamten Behandlungszyklus. Der Patient wechselt die Schienen circa alle zwei Wochen, die dazugehörige App erinnert den Patienten an Wechsel und Check-up durch den behandelnden Zahnarzt. Nach drei bis sechs Monaten können sich die Anwender über gerade Zähne freuen.

PlusDental hat den europäischen Markt im Fokus

Bevor Baumgart gemeinsam mit Lukas Brosseder, David Khalil und Constantin Bisanz Sunshine Smile an den Start brachte – die Umfirmierung in PlusDental erfolgte im Oktober 2019 – , war er als Unternehmensberater bei McKinsey und im Anschluss für Rocket Internet in Großbritannien tätig. Seine späteren Mitgründer kannte er da schon lange: „Wir haben alle an der WHU bei Koblenz studiert“, sagt der heutige Geschäftsführer von Plusdental, aus der Zeit kenne ich auch noch Uwe Horstmann.“ Schon damals habe er den „Drang gehabt, etwas aufzubauen und zu bewegen“, und eHealth sei ein Markt mit riesigem Potenzial. „Technologie kommt bei vielen Zahnärzten immer noch nicht zum Einsatz, etwa 40 Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden sie für administrative Tätigkeiten“, so der PlusDental-Manager. Und das will er ändern, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Der DACH-Markt wurde bis 2019 erschlossen, es folgten England, Wales und Schottland. Inzwischen ist PlusDental auch in Spanien präsent und arbeitet dort mit Zahnärzten zusammen.

Produktionsumstellung in der Coronakrise

Auf die Coronakrise angesprochen, zeigt sich Baumgart nachdenklich. „Viele Praxen hatten geschlossen, das bedeutete für uns Umsatzeinbußen bis Mitte Mai. In der Zeit haben wir die Produktion umgestellt und unentgeltlich Gesichts-Schutzschilde produziert. Wir wollten einfach etwas Gutes tun.“ Das Rohmaterial sei durch Spenden und Investoren finanziert worden. „Wir haben über 6.000 Schilde produziert und kostenlos an unser Netzwerk von Partnerärzten, an andere Praxen – bis hin zu Tierärzten – und an die Charité abgegeben.“

Series-C-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen

Und, setzt der Unternehmer nach, habe es ein Ereignis gegeben, das ihn und seine Kollegen – PlusDental beschäftigt inzwischen 250 Mitarbeiter – wirklich stolz gemacht habe: „Unsere Series-C-Finanzierungsrunde fiel mitten in die Pandemiezeit. Und wir haben mit 32 Millionen Euro abgeschlossen.“ Ein schönes Lächeln ist eben nicht unbezahlbar.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de