Sensorik-Tipps von der Sommelière des Jahres

Sensorik-Tipps von der Sommelière des Jahres


Nancy Grossmann aus dem 3-Sterne-Restaurant Rutz in Mitte ist die Sommelière des Jahres. Worauf es bei der Sensorik ankommt und warum es sich lohnt zu experimentieren, erklärt sie in diesem Beitrag.

Nancy Grossmann aus dem 3-Sterne-Restaurant Rutz in Mitte ist die Sommelière des Jahres. Worauf es bei der Sensorik ankommt und warum es sich lohnt zu experimentieren, erklärt sie in diesem Beitrag.

Text: Redaktion BBE, Foto: Ricarda Spiegel

Gut, dass es den Numerus Clausus gibt. Er verhinderte, dass Nancy Grossmann Politikwissenschaften studierte. Stattdessen „rutschte“ sie in die Gastronomie – ein Glücksfall für die Gäste des Rutz, denn dort lebt sie ihre Passion: Aus jedem Wein das Beste herauszuholen, mit „Gläsern, Karaffen, der Art, wie eine Flasche geöffnet wird, und natürlich mit der Temperatur.“ Ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau habe sie im Restaurant des Bundestages gemacht, sagt Nancy Grossmann. Dort weckt ein Ausbilder ihre Passion für Wein – was wiederum dazu führt, dass sie parallel zur Lehre eine Weinschule besucht. Es folgen Jahre in der Gastronomie in der Schweiz, in Österreich, in Portugal, drei Jahre im Handel. Nancy Grossmann will wieder zurück in die Gastronomie, findet ihren „Hafen“ im 3-Sterne-Restaurant Rutz in Mitte. Hier kann sie kreativ sein, ihr ganzes Wissen vermitteln.

Weingenuss verfeinern und erhöhen

Und dieses Wissen teilt die Sommelière des Jahres 2021 auch gern mit all jenen, die wie sie selbst bekennende Genussmenschen sind und derzeit keine Möglichkeit zum Restaurantbesuch haben. Also, liebe Frau Grossmann, wie lässt sich der Weingenuss verfeinern, erhöhen? Die Weinspezialistin lacht. Wohl weil ihr die Frage schon oft gestellt wurde. „Lektion eins – das Glas.“, sagt Nancy Grossmann, „je dünnwandiger, desto besser.“ Wobei es aber nicht unbedingt ein mundgeblasenes sein müsse. „Wichtig ist die Form, damit sich die Aromen und Haptik des Weines optimal entfalten können.“ Wer in das Thema Sensorik einsteigen möchte, dem empfiehlt sie zum Start zwei Formen, Bordeaux und Burgunder. „Das Bordeaux-Glas mit seiner schmalen Tulpenform und dem breiten Bauch eignet sich nicht nur für Rotwein, auch Schaumweine kommen bei mir zuhause darin auf den Tisch.“ Die runde Burgunderform sei für Burgunderrebsorten wie „Pinot Noir, Sauvignon Blanc und Grauburgunder ideal.“

Den Sinn für das Schöne erweitern

Neben der Wahl des passenden Glases empfehle sie, Weine stets zu dekantieren: „Je jünger der Jahrgang, desto größer sollte die Oberfläche sein, die mit Luft in Berührung kommt. Junge Weine brauchen also in bauchige Karaffe, Weine, die ‚schon angekommen’ sind, gebe ich in eine schmale.“ Auch Sekte und Champagner könnten von der Belüftung in einer Karaffe profitieren: „Wer gern experimentiert und erfahren möchte, wie sich Schaumweine durch eine kurze Belüftung entwickeln können, sollte es unbedingt probieren.“ Wein sei ein sinnliches, gleichzeitig aber auch bereicherndes Erlebnis, das versuche sie stets ihren Gästen im Rutz zu vermitteln. „Wein muss einfach Spaß machen und schmecken. Etwas zu genießen, für sich zu entdecken, erweitert den Sinn für das Schöne. Und das beeinflusst unser Leben positiv.“ Nicht zuletzt diese Sichtweise wird die Kritiker des Gault Millau dazu bewogen haben, Nancy Grossmann zur Sommelière des Jahres 2021 zu wählen. Chapeau.

Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: Luzi Teber, Leiterin Marketing und Kommunikation, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 380, luzi.teber@weberbank.de

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