Startups: Wohin mit den Neuen?

Startups: Wohin mit den Neuen?


Die Suche nach einem bezahlbaren Büro gestaltet sich für Gründer zunehmend diffizil. Mietpreissteigerungen und niedrige Leerstandsquoten in den einschlägigen Digitalkiezen zwingen viele Startups zur Neuausrichtung.

Die Suche nach einem bezahlbaren Büro gestaltet sich für Gründer zunehmend diffizil. Mietpreissteigerungen und niedrige Leerstandsquoten in den einschlägigen Digitalkiezen zwingen viele Startups zur Neuausrichtung. Bezirke wie Charlottenburg können hiervon profitieren.

Text: Patrick Lindner, Fotos: pexels, Fotostudio Charlottenburg

Berlin ist und bleibt Deutschlands Startup-Hub Nummer Eins. Investoren steckten laut der Unternehmensberatung Ernst & Young vergangenes Jahr fast drei Milliarden Euro in Jungunternehmen aus der deutschen Hauptstadt. Noch mehr Gelder konnte nur London einheimsen – hier waren es umgerechnet rund 4,9 Milliarden Euro. So viel Erfolg lockt natürlich Gleichgesinnte. Doch allmählich wird es eng in der vielgelobten „Silicon Allee“. Die beiden Digitalkieze Berlin-Mitte und Kreuzberg beherbergen mehr als 200 Startups. In Mitte liegt der durchschnittliche Mietpreis für Büroflachen mittlerweile bei 23 Euro pro Quadratmeter, zwanzig Prozent über dem Gesamtschnitt. Baugrundstücke südlich der Torstraße erzielten bei der jüngsten Bodenrichtwertanalyse des GAA sogar den Spitzenwert von ganz Berlin.

Doch wohin können und wollen die Nachzügler-Startups ausweichen? Wissenschafts- und Technologieparks bieten zwar moderne Räumlichkeiten, doch befinden sich zumeist in Randlagen. Das widerspricht dem Bedürfnis vieler junger, innovativer Unternehmen nach zentralen und kulturell vernetzten Standorten. Hiervon könnten allen voran die Bezirke Schöneberg, Charlottenburg und Neukölln profitieren. Sie kombinieren eine urbane Infrastruktur mit günstigen Mietpreisen – teilweise unter dem aktuellen Schnitt von 19,15 Euro pro Quadratmeter.

Martin Klatt,Weberbank

Martin Klatt, Prokurist und Experte für Immobilien sowie Finanzierungen bei der Weberbank, schätzt die aktuelle Lage wie folgt ein: „Die angespannte Situation bei Baugrundstücken führt derzeit dazu, dass auch ins Alter gekommene Gewerbeimmobilien aus den 1950 – 1970er Jahren in den Fokus von Immobilieninvestoren gelangen. Diese werden umgebaut  bzw. modernisiert und können anschließend auch die Bedürfnisse von Startups erfüllen. Bei der Vermietung dieser Objekte spielt die Lage jedoch ein gewichtige Rolle, sodass insbesondere Angebote innerhalb des S-Bahn-Rings auf reges Interesse stoßen.“

*Quelle für Durchschnittswerte: Colliers International Research

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