Transformationsgebiet Stadt: Wie der Klimawandel die Urbanität verändert

Transformationsgebiet Stadt: Wie der Klimawandel die Urbanität verändert


Was müssen Städte tun, um Architektur und Infrastruktur dem Klimawandel anzupassen und Urbanität weiterhin lebenswert zu machen? Antworten darauf suchen das Zukunftsforum Berlin-Brandenburg und Prof. Dr. Peter Schwehr von der Hochschule Luzern.

Was müssen Städte tun, um Architektur und Infrastruktur dem Klimawandel anzupassen und Urbanität weiterhin lebenswert zu machen? Antworten darauf suchen das Zukunftsforum Berlin-Brandenburg und Prof. Dr. Peter Schwehr von der Hochschule Luzern.

Text: Redaktion BBE, Foto: Marius Matuschzik / Unsplash

Die Lausitz zählt zu den beliebtesten Zuzugsgebieten der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Die industriell geprägte Wachstumsregion verfügt über eine gut aufgestellte Wissenschaftslandschaft und lockt mit dem „Besten aus Stadt und Land“. Andererseits steht die Lausitz vor großen Herausforderungen – Stichwort Kohleausstieg. In dem Gemeinschaftsprojekt „Strategie für eine Innovationsachse Berlin – Lausitz“, initiiert vom Zukunftsforum Berlin-Brandenburg, sollen Lösungen gefunden werden für die Herausforderungen der kommenden Jahre: Energiewende, Digitalisierung, demografischer und klimatischer Wandel. In einem Positionspapier hat die Initiative ihre Vorstellungen von einer gemeinsamen Innovations- und Nachhaltigkeitsachse konkretisiert. Ziel ist es, ein Pilotprojekt mit Strahlkraft auf das europäische Ausland zu entwickeln. Doch wie wird sich das urbane Leben entwickeln? Und was können Städteplaner und Architekten dazu beitragen, um insbesondere auf den Klimawandel zu reagieren?

Antworten darauf hat Prof. Dr. Peter Schwehr. Der Gründer und Leiter des Kompetenzzentrums Typologie und Planung in Architektur an der Hochschule Luzern und Honorarprofessor an der Technischen Universität (TU) Berlin befasst sich seit Jahren damit, wie sich „Städte zukunftstauglich machen lassen“. „Wir müssen die Stadt als Transformationsgebiet begreifen“, sagt Schwehr, „Extreme Wettereignisse wie Dürre oder heftiger Regen werden zunehmen. Darauf müssen wir unsere Planungen aufbauen. Barcelona, Paris oder Kopenhagen machen es vor: Parks und Plätze werden zu Speicherbecken für Starkregen. Die Stadt funktioniert trotz Unwetter weiter. Aber das erfordert natürlich ein Riesenkonjunkturprogramm.“ Auch die ständige Erderwärmung spiele dabei eine große Rolle: „Wir sollten uns anschauen, wie Kulturen Häuser und Städte bauen, wo es schon immer warm war und davon lernen.“

Am Anfang stehe aber stets die Frage „Für wen machen wir Architektur?“, und genau hier müsse man ansetzen, neue Konzepte erarbeiten: „Für wohlhabende Menschen zu bauen, mit großen Grundrissen, das ist einfach“, sagt Peter Schwehr, „aber wie schaffe ich Raum auf minimaler Fläche – ohne eigenes Gästezimmer oder Arbeitszimmer – und halte trotz Verzichts die Wohnqualität hoch?“ Und gibt sich im nächsten Moment selbst die Antwort: „Teilen ist die Zukunft. Mit Co-Working Spaces, der Aktivierung von Nachbarschaft in ‚Caring Communities’, mit Rückzugsorten, mit Verdichtung in Kombination mit Entdichtung und sorgfältig geplanten Außenräumen, gebaut nach dem Prinzip der sogenannten Schwammstadt.“

Ein erstes Projekt dieser Art kann Berlin bereits vorweisen: Die Wohngebäude und Freiflächen des Berliner Schumacher Quartiers auf dem stillgelegten Flughafen Tegel werden nach dem Model der ‚Sponge City’ geplant. Ein wichtiger Schritt für die Hauptstadt – und für das gemeinsame Projekt der Metropolregion mit der Lausitz.


Prof. Dr. Peter Schwer, Hochschule Luzern

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