Von Lola bis Kenia

Von Lola bis Kenia


Tom Tykwer, diesjähriger Jurypräsident der Berlinale unterstützt seit mehreren Jahren das afrikanische Kino. Die neueste Produktion daraus feierte am 18. Februar beim Filmfest Premiere.

Tom Tykwer, diesjähriger Jurypräsident der Berlinale unterstützt seit mehreren Jahren das afrikanische Kino. Die neueste Produktion daraus feierte am 18. Februar beim Filmfest Premiere.

Text: Anke Bracht, Foto: Joachim Gern

Lola rennt immer noch: Der 1997 gedrehte Spielfilm brachte Tom Tykwer den Durchbruch; Kritiker wie Zuschauer waren von seiner dritten Produktion in Eigenregie begeistert. Daran hat sich bis heute nichts geändert, immer wieder versteht es der 52-Jährige, neue Akzente zu setzen. Als jüngstes Beispiel dafür dürfte die Erfolgsserie „Babylon Berlin“ für den Bezahlsender Sky gelten, die im letzten Jahr auf der Berlinale lief und deren zweite Staffel kurz vor dem Dreh steht.

Seit seinem neunten Lebensjahr beschäftigt er sich mit der Filmerei; Auslöser war nach eigenen Worten der Film „King Kong“, den er im Kinderzimmer mit Plastikfiguren nachspielte. Das Kino habe ihn „angezogen, großgezogen“, sagt Tom Tykwer. Als Jugendlicher jobbte er als Filmvorführer in seiner Heimatstadt Wuppertal und schloss sich nach der letzten Vorstellung ein, um sich Filme anzuschauen – in seiner Funktion als Jurypräsident der Biennale kann er zumindest drei pro Tag ansehen.

Dieses grundsätzliche Interesse an der Filmkunst mag es gewesen sein, das ihn dazu bewog, das afrikanische Kino zu unterstützen. Seit 2008 bietet er mit seiner alternativen Produktionsfirma One Fine Day Films Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Filmemacher aus Afrika an – mit starker Resonanz: Mehr als 1.000 Menschen aus 21 Ländern nahmen bislang an dem Programm teil. Die jüngste Filmproduktion daraus, das Drama „Supa Modo“ des kenianischen Regisseurs Likarion Wainaina, feierte am 18. Februar auf der Berlinale Premiere. Man darf gespannt sein, womit Tom Tykwer als nächstes überrascht.

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