wavys: Audio-Dating-App für authentische Begegnungen

wavys: Audio-Dating-App für authentische Begegnungen


Neues aus der Gründerstadt: Bei Franziska Fockens Dating-App spielen auch Stimme und Gespräche eine Rolle.

Neues aus der Gründerstadt: Bei Franziska Fockens Dating-App spielen auch Stimme und Gespräche eine Rolle.

Text: Redaktion BBE, Foto: Julia Zierer

Die Suche nach der Frau oder dem Mann fürs Leben, die Sehnsucht nach einem romantischen Flirt, gemeinsame Reisen – Gründe zu daten gibt es viele, und der Markt der Partnerbörsen boomt. Einen großen Anteil daran haben Swipe-Apps wie Tinder und Bumble, bei denen der User Fotos von Kandidaten, die ihn nicht interessieren, einfach zur Seite wischt. Kein gutes Konzept, sagt Franziska Focken. Die Absolventin der WFI – Ingolstadt School of Management hatte bereits Stationen bei Helpling und OptioPay absolviert, als sie beschloss zu gründen. Ihr erstes Unternehmen, feinphone, ging 2019 online. Im Januar 2021 brachte sie gemeinsam mit ihrem Co-Founder Julian Krahnen wayvs an den Start. Die Audio-Dating-App positioniert sich als Alternative zum Fotowischen: „Unser Kopf kommt mit Swipe-Apps nicht klar. Wenn Hunderte Bilder auf uns einprasseln und wir eine Entscheidung nach der nächsten treffen sollen, sorgt das für eine kognitive Dissonanz, ein Gefühl der Verbindungslosigkeit“, so Focken. Dating, das doch eigentlich Spaß machen solle, fühle sich plötzlich anonym und unterkühlt an. Und: Sich kennenzulernen brauche Zeit – und emotionale Gespräche.

Eine alternative Dating-App zu etablieren sei zunächst gar nicht das Ziel gewesen. Vielmehr sei wayvs das Ergebnis einer organischen Entwicklung. „Im April 2019 sind wir mit feinphone gestartet“, sagt Focken, „einem Messengerdienst wie WhatsApp, der aber ausschließlich mit Audiodaten arbeitete.“ Das Nutzerverhalten des Voice-Messengers habe schnell gezeigt, dass dieses Angebot Potenzial habe – was wayvs heute bestätige: „Im Gegensatz zu Swipe-Apps, die weitaus mehr männliche als weibliche Nutzer haben, ist das Verhältnis bei uns ausgeglichen“, sagt Franziska Focken. Wie bei anderen Dating-Apps erstellen die Nutzerinnen und Nutzer ein Profil mit Foto. Sie erhalten pro Tag nur wenige neue Vorschläge, ganz bewusst: „Wir möchten, dass sich die zwei miteinander beschäftigen. Die Stimme, die Wortwahl, die Themen – das sagt alles viel aus über einen Menschen, viel mehr als ein Foto.“ Damit der Umgang stets freundlich und wertschätzend sei, hat wayvs sich klare Community-Guidelines verordnet.

Die Botschaft ist klar: Wer sich nicht benimmt, fliegt raus. Damit ist das Unternehmen den großen Mitbewerbern einen wichtigen Schritt voraus, Parship & Co. fahren erst jetzt Kampagnen für eine bessere Etikette auf ihren Plattformen. Franziska Focken ist davon überzeugt, dass das Wertekonstrukt von wayvs Teil des Erfolgs ist. Doch es geht um mehr als die App. Im kommenden Jahr will sie den Markteintritt in den USA einläuten, dazu ist eine Erweiterung des Geschäftsmodells geplant. Worum genau es dabei geht, verrät die Gründerin noch nicht, nur so viel: Es habe nichts mit der App zu tun.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in unserem Magazin diskurs Nr. 37. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar bei Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de 

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