Wenn der Chef zum Schamanen geht

Wenn der Chef zum Schamanen geht


Sich mit spirituellen Methoden auf die Suche nach Sinn und Orientierung zu begeben und zu versuchen, Blockaden zu lösen, ist für Führungskräfte noch ungewöhnlich. Doch die Anzahl derer, die dem Wirken von Heilern und Schamanen vertrauen, wächst. Und das hat seinen Grund.

Sich mit spirituellen Methoden auf die Suche nach Sinn und Orientierung zu begeben und zu versuchen, Blockaden zu lösen, ist für Führungskräfte noch ungewöhnlich. Doch die Anzahl derer, die dem Wirken von Heilern und Schamanen vertrauen, wächst. Und das hat seinen Grund.

Text: Katharina Hummert, Foto: Willian Justen de Vasconcellos / Unsplash

Coaching ist für viele Manager eine Selbstverständlichkeit. In einer immer komplexer und schneller funktionierenden Welt sind Antworten auf persönliche Fragen nicht leicht zu finden, insbesondere nicht für Führungskräfte, die sich auf ihre mentalen und intuitiven Fähigkeiten verlassen müssen. Entscheidungen sind nicht mehr nur aufgrund der Faktenlage zu treffen, das wird immer offensichtlicher. Denn nur wer Zugang zu seiner Intuition und einem ganzheitlichen Wissen hat, kann langfristig erfolgreich sein. Und schon seit je kommen Impulse für Veränderungen von außen. Der bedrohliche Zustand der Natur, die stark wachsende Weltbevölkerung, tief greifende Eingriffe in Arbeits- und persönliche Lebenswelt durch die digitale Revolution, die Verknappung von Ressourcen – um all das zu meistern, wird es kraftvolle Visionäre und Führungspersönlichkeiten brauchen.

Doch nicht nur die Anzahl der Ratsuchenden, auch die der Coaches wächst. Kein Wunder, der Bildungssektor hat diesen Bereich für sich entdeckt. Von der privaten Akademie über das Blogseminar bis zum Bachelorstudiengang – die Auswahl an Instituten und Themen ist groß. Genau wie der Branchenumsatz. Laut der vierten „Marburger-Coaching-Studie“, 2017 vorgelegt von der Phillips-Universität Marburg, betrug er im Jahr 2016 520 Millionen Euro. Bei einem Wachstum von zehn Prozent per annum seit 2010 dürfte dieses Jahr die Marke von 700 Millionen geknackt werden. Wie viel von dieser Summe auf alternative Methoden entfällt, ist nicht valutiert. Noch nicht.

Einer, der sich seit 30 Jahren mit diesem Thema beschäftigt, ist Bernd Schneider beziehungsweise SilverBear. Der geistige Heiler, Schamane und Coach praktiziert sowohl in Deutschland als auch in seinem Geburtsland Brasilien. Er erläutert, warum spirituelle Heilmethoden und spirituelles Coaching mehr und mehr Anerkennung finden: „Menschen haben immer Sehnsucht nach Entwicklung, Ganzheitlichkeit und Sinnhaftigkeit. Denken, Materialismus und Funktionalität als höchste Instanz machen nicht immer glücklich.“ Herausfordernde Zeiten wie diese, sagt Schneider, förderten den Wunsch nach Orientierung und neuen Antworten, das erlebe er bei seinen Klienten immer wieder. „Am Ende geht es doch darum, sein ganzes Potenzial zu leben“, sagt er, „auf dem Weg dorthin kann ich Menschen begleiten.“

Bevor er seine Berufung zur Lebensaufgabe machte, war Schneider in der Wirtschaft tätig, zehn Jahre als Führungskraft und über 15 Jahre als Strategieberater. In dieser Zeit macht er die Erfahrung, dass Coaches mit ihrem Tun oft an der Oberfläche bleiben und damit „dysfunktionale Systeme unterstützen, um Manager im System zu halten“. Sein Weg ist ein anderer. Dank seiner vielfältigen Erfahrungen – er führte internationale Change-Projekte mit Teilnehmern aus bis zu zehn Kulturen, ist ausgebildet in klassischer Psychologie, als Coach, systemischer Prozessberater, Familien- und Traumatherapeut sowie bei neun indigenen Schamanen – und bedingt durch eine Begabung könne er die Blockaden und das „Thema“ des Klienten „sehen“ und erspüren, was ihn beschäftige. Aus diesem Wissen heraus kreiere er einen individuellen Weg, der den Klienten zum Empowerment führe. „Wir Menschen neigen dazu, unsere Verwundungen zu verdrängen, Blockaden nicht zu spüren und frühe traumatische Erfahrungen abzuspalten. Durch die Unterstützung kann der Klient seine Identität stärken und nicht gelebte Potenziale öffnen.“

Diesen Beitrag lesen Sie in ganzer Länge in unserem Magazin diskurs Nr. 31. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar bei Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de 

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