Wie geht es weiter am Berliner Wohnimmobilienmarkt?

Wie geht es weiter am Berliner Wohnimmobilienmarkt?


Sie haben in den letzten Jahren eine Immobilie in Berlin gekauft? Laut aktuellen Zahlen des Berliner Gutachterausschusses haben sich die mittleren Kaufpreise für Wohn- und Geschäftshäuser zwischen 2011 und 2016 mehr als verdoppelt (+109 Prozent). Ähnliches gilt für Ein- und Zweifamilienhäuser (+80 Prozent) sowie Eigentumswohnungen (+71 Prozent).

Sie haben in den letzten Jahren eine Immobilie in Berlin gekauft? Laut aktuellen Zahlen des Berliner Gutachterausschusses haben sich die mittleren Kaufpreise für Wohn- und Geschäftshäuser zwischen 2011 und 2016 mehr als verdoppelt (+109 Prozent). Ähnliches gilt für Ein- und Zweifamilienhäuser (+80 Prozent) sowie Eigentumswohnungen (+71 Prozent).

Text: Martin Klatt – Immobilienexperte der Weberbank, Foto: pixabay

Bleibt die Dynamik der vergangenen Jahre erhalten, oder haben wir den Zenit erreicht und müssen eher mit stagnierenden oder sogar fallenden Preisen rechnen? Für große Aufregung sorgte der Beitrag des Empirica-Experten Prof. Dr. Harald Simons im Rahmen des Frühjahrsgutachtens des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Er hält Preisrückgänge von 25 bis 30 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre für möglich und führt dies auf geringere Wachstumsraten bei der Zuwanderung, die steigenden Neubauzahlen und die im Vergleich zu den Kaufpreisen zurückbleibende Entwicklung der Neuvertragsmieten zurück.

Fest steht, dass Berlin weiterhin ein interessanter Standort für viele Menschen und Unternehmen bleiben wird. Obwohl die Berliner Senatsverwaltung die Bevölkerungsprognose im Juni 2017 nach unten korrigierte. So rechnet man für das Jahr 2030 nicht mehr mit vier Millionen Einwohnern, sondern mit 3,85 Millionen. Eine geringere Nachfrage bei gleichzeitig steigendem Angebot von Wohnraum kann sich auch auf die Preise von Immobilien auswirken.

Ein weiteres Risiko, welches Druck auf die Immobilienpreise ausüben kann, liegt in einer möglichen Verschärfung des Mietrechts durch den Gesetzgeber. Im Bundestagswahlkampf 2017 rückte die Wohnungspolitik bereits in den Fokus. Das bisher stumpfe Schwert der Mietpreisbremse könnte geschärft werden, indem die Offenlegungspflicht der Vorvertragsmiete gesetzlich verankert wird. Zudem wird diskutiert, ob der Bezugszeitraum zur Erstellung der ortsüblichen Vergleichsmiete von den vergangenen vier auf die letzten acht Jahre erhöht werden sollte. Das hätte zur Folge, dass die Mieten aufgrund des rechnerisch reduzierten Mietspiegels sogar wieder sinken würden.

Nach wie vor gibt es aber gute Gründe, in Berliner Wohnimmobilien zu investieren. Es gilt jedoch, ebenso wie bei Wertpapierinvestitionen, Entwicklungen zu beobachten und sich regelmäßig mit seinem Immobilienexperten auszutauschen.

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