Wolkige Aussichten

Wolkige Aussichten


Die Nachfrage nach Cloud Lösungen hierzulande wächst konstant. Das ruft deutsche Anbieter auf den Plan, die an diesem Markt partizipieren möchten. Doch haben sie wirklich das Zeug dazu, den großen Playern Paroli zu bieten?

Die Nachfrage nach Cloud Lösungen hierzulande wächst konstant. Das ruft deutsche Anbieter auf den Plan, die an diesem Markt partizipieren möchten. Doch haben sie wirklich das Zeug dazu, Amazon & Co. Paroli zu bieten?

Text: Redaktion BBE, Foto: Alex Machado / Unsplash

Ohne Cloud Computing Services läuft in den meisten Unternehmen nichts mehr. Nachdem 2019 Cloud-basierte Lösungen mit lokalen Speichermedien erstmals gleich auflagen, hat die Datenspeicherung per Wolke im vergangenen Jahr andere Speichertechniken überholt – weltweit und mit steigender Tendenz*. Die Prognose lautet: bis 2025 wird sich das Verhältnis von 1:3 aus 2015 – ein Drittel Cloud-Lösungen vs. zwei Drittel lokale Datenspeicher – komplett umgekehrt haben*. Ein rasant wachsender Markt also, der bislang überwiegend von US-amerikanischen Anbietern kontrolliert wird. Im ersten Quartal 2018 konnten die „Big Five“ – Weltmarktführer Amazon mit 33 Prozent Marktanteil, gefolgt von Microsoft (13 Prozent), IBM (8 Prozent), Google (6 Prozent) und Alibaba (4 Prozent) – einen globalen Marktanteil von 64 Prozent für sich verbuchen**. Für Amazon ist Cloud Computing die profitabelste Unternehmenssparte: Im ersten Quartal 2018 knackten die Amazon Web Services erstmals die 10-Millionen-US-Dollar-Marke; die Cloud Services sind für mehr als die Hälfte des operativen Gewinns des Online-Händlers verantwortlich.

Kernmarkt Europa und breites Portfolio

Nun schickt sich auch ein deutsches Unternehmen an, möglichst weit vorne mitzuspielen: Nachdem die Schwarz-Gruppe bereits eine eigene Cloud-Lösung für ihre Handelsketten Kaufland und Lidl entwickelt hat, will sie den Speicherservice ihres IT-Unternehmens Stackit nun auch externen Kunden zur Verfügung stellen. Der Start ist für Juni 2021 geplant. Dann soll Stackit mit einem breiten Portfolio an den Markt gehen – vom komplett verwalteten Server über Entwicklungsebenen und Virtual Machines bis zu reinen Speicher- und Datenbank-Cloud-Services. Sich damit in die erste Reihe zu schieben, dürfte allerdings unmöglich sein – da sind sich Experten einig: Der technische Vorsprung der globalen „Hyperscaler“ ist nicht mehr aufzuholen. Dennoch bietet der strategische Ansatz des Unternehmens, Cloud-Lösungen für den europäischen Markt anzubieten, große Chancen auf Erfolg. Auch der Standort Deutschland mit seinen hohen Standards im Datenschutz erhöht die Chance, Kunden aus Zielgruppen mit besonders sensiblen Daten zu gewinnen. Ob sich Stackit damit allerdings zum Vorreiter eines neuen deutschen Cloud-Anbietermarktes entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

Hierzulande viel Potenzial für neue Anbieter

Verständlich wäre das, denn Deutschland ist ein äußerst attraktiver Markt. Hier hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre der Einsatz von Speicherwolken vervierfacht, wie der Bitcom Cloud Monitor 2019 zeigt. Danach gaben 76 Prozent der befragten Unternehmen an, Cloud Computing bereits zu nutzen, 19 Prozent planten ihren Einsatz zur Datenspeicherung in naher Zukunft. Für das laufende Jahr prognostiziert der Monitor einen Umsatz mit Cloud Computing Services hierzulande in Höhe von 12,1 Milliarden Euro. Viel Potenzial also für Stackit und alle, die nachziehen werden.

* Quelle: Statista Digital Economy Congress 2019
** Quelle: Statista Synergy Research Group 2018

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