Zeitenwende in der Immobilienbranche

Zeitenwende in der Immobilienbranche


Proptech-Startups hieven die Immobilienwirtschaft in die digitale Neuzeit.

Proptech-Startups hieven die Immobilienwirtschaft in die digitale Neuzeit. Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben im vergangenen Jahr so viel Wagniskapital wie noch nie eingesammelt. Ein höchst spannendes Thema, dem sich die Weberbank in Kooperation mit der Garage du Pont auch beim letzten Garagen Pitch widmete. Junge Unternehmer erhielten hier die Möglichkeit ihre innovativen ProTech-Startups vorzustellen.

Text: Philipp Wurm, Foto:pexels

Fintech ist das große Versprechen der IT-Branche für Banken und Kreditinstitute, Insurtech ist dasselbe für Versicherungen – und Proptech für das Immobiliensegment. Die Apps sollen den Alltag in Gebäuden und anderen Objekten erleichtern. Baufirmen können mit den digitalen Helfern ihre Projekte koordinieren, Wohnungsfirmen ihr Portfolio verwalten, Hausverwaltungen mit Mietern in Kontakt treten, etwa um die Miete anzumahnen. Anders gesagt: Die Dienste hieven die traditionsbewusste Immobilienwirtschaft in die digitale Neuzeit. Der evolutionäre Schritt: Algorithmen und technologische Datenverarbeitung statt Leitz-Ordner und Füllfederhalter. Eine Entwicklung, die Investoren offenbar für plausibel halten. Allein 2016 sind weltweit 2,6 Milliarden Dollar Wagnisgeld in Proptech-Startups geflossen. Zugleich sammelten Firmen mit Sitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz im vergangenen Jahr so viel Risikokapital wie noch nie ein, nämlich 90 Millionen Euro.
Weitere vielversprechende Geschäftsideen wurden beim Garagen Pitch in der Garage Du Pont vorgestellt und machen Hoffnung darauf, dass sich der Aufschwung fortsetzt: Da ist das Startup Housy, das eine Art Tinder für Immobilien-Anzeigen ist – es bringt Wohnungssuchende und passende Vermieter per Match zusammen. Oder Simplifa: Diese App bündelt Infos zum Zustand von Aufzugsanlagen, ob in Miet- oder Bürohaus – damit sich Immobilienverwalter und deren Wartungsfirmen zum Beispiel ein Bild über notwendige Reparaturarbeiten machen können. Das Startup Myster wiederum vermittelt Immobilienbesitzern maßgeschneiderte Handwerksfirmen, wenn das Wasserrohr leckt oder die Rolladen klemmen. Dass Startups mit Fokus auf der Immobilienwirtschaft im Trend liegen, zeigt in Berlin auch das Beispiel von PropTech1 Ventures. Das in diesem Jahr an den Start gegangene Konsortium um Gründer Nikolas Samios will künftig insgesamt 40 bis 50 Millionen Euro in junge Unternehmen in deutschsprachigen Ländern spülen – ein Nachweis für die Anziehungskraft der Tech-Pioniere. Dass deren Produkte später auf dem Markt bestehen, ist eine fast sichere Wette: Die Immobilienbranche gehört zu den Wirtschaftszweigen, die noch am wenigsten digitalisiert sind.

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