Charakterschule für Startups

Charakterschule für Startups


Der Axel Springer Verlag und Porsche haben einen Startup-Accelerator gegründet. Das Joint Venture soll junge Digitalunternehmen fördern.

Der Axel Springer Verlag und Porsche haben einen Startup-Accelerator gegründet. Das Joint Venture soll junge Digitalunternehmen fördern.

Text: Philipp Wurm, Foto: Porsche Digital, Axel Springer Digital Ventures, Joint Venture 2017, Porsche AG

Sie vermitteln Gründern schicke Büros, beraten die Jung-Entrepreneure und vernetzen sie mit anderen Wirtschaftsakteuren: Startup-Acceleratoren sind die Kaderschmieden im Kosmos der Digitalwirtschaft. Hier werden verheißungsvolle Unternehmen fit gemacht für den Sprung ins Getümmel des freien Markts. Die Camps werden meist von Stiftungen, Hochschulen oder Konzernen errichtet – von ihrer Fürsorge erhoffen sie sich Prestige, oft auch Firmenanteile und Gewinnausschüttungen. In Berlin ist es jetzt zu einer Elefantenhochzeit gekommen: Der Axel Springer Verlag hat zusammen mit Porsche einen Accelerator gegründet; ab Frühjahr 2018 soll er die Branche aufmischen. Thilo Koslowki, Geschäftsführer von Porsche Digital, spricht von einem „industrieübergreifenden Ökosystem, das Startups in der frühen Phase hilft, ihre Ideen kunden- und erfolgsorientiert zu entwickeln“. Ein Joint Venture, das Erfahrung ins Spiel bringt: Axel Springer hat bereits 2013 den Accelerator „Plug and Play“ aus der Taufe gehoben; seither hat er mehr als 100 Startups heranreifen lassen – darunter Zenmate, ein Internetdienst, der Online-Aktivitäten verschlüsselt, oder Jobspotting, einen virtuellen Karrierecoach. Von dem Nachfolger, der das digitale Engagement fortschreibt, erhoffen sich sowohl Medienhaus als auch Autohersteller ähnliche Erfolgs-Storys. Das Experiment hätte dann Signalwirkung: dafür, dass Startup-Acceleratoren immer mehr zu Brutstätten für die Branchen-Darlings von morgen werden.

Diesen Artikel empfehlen