Der Verkehr von morgen

Der Verkehr von morgen


Im Schatten des Brandenburger Tors schlängeln sich selbstfahrende Autos durch den Großstadtverkehr – ein wegweisendes Forschungsprojekt der TU Berlin.

 

Im Schatten des Brandenburger Tors schlängeln sich selbstfahrende Autos durch den Großstadtverkehr – ein wegweisendes Forschungsprojekt der TU Berlin.

 

Text: Philipp Wurm, Foto: Fotolia

Die Autos, in denen sich künstliche Intelligenzen ans Lenkrad klemmen, sind ein Audi A6, ein Mercedes Van und ein 5er BMW. Diese Geisterfahrzeuge sollen demnächst regelmäßig über die Straße des 17. Juni rollen, auf dem Abschnitt zwischen Brandenburger Tor und Ernst-Reuter-Platz. Sie sind die Protagonisten eines Versuchsprojekts für automatisierten Verkehr, das bis Sommer 2019 dauert und von der TU Berlin in die Wege geleitet worden ist. Sahin Albayrak, der Kopf des Projekts, eine Informatik-Koryphäe mit Professorentitel, schwärmt von der „weltweit anspruchsvollsten Strecke für autonome Fahrzeuge“. Denn auch die Verkehrsinfrastruktur wird smart gemacht: Am Straßenrand installieren Ingenieure Kameras und Sender, die mit den Testwagen verbunden sind und Daten über den Verkehr sammeln. Das Material, das man aus dem Zahlen-Fundus einmal schürfen könnte: Stau-Prognosen und Handreichungen für freie Parkplätze.

Die Simulation dürfte Fortschrittsoptimisten und Futorologen faszinieren – schließlich nimmt sie den Verkehr der Zukunft vorweg. Ein Visionär wie Tesla-Gründer Elon Musk schätzt, dass sich in zwei Jahren die ersten selbstfahrenden Autos in den Alltagsverkehr einfädeln werden. Die selbstfahrenden Autos auf der Versuchsstrecke in Berlins Mitte kommen allerdings noch nicht komplett ohne menschliche Sinne aus: Geschulte Beifahrer nehmen Platz, um einzugreifen, wenn die Technik versagt. So wie ein Fahrlehrer, der seinen Schüler vor einem Blackout bewahren will.

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