Grüne Startups aus Berlin

Grüne Startups aus Berlin


In Zeiten von Klima-Demos liegen grüne Startups im Trend, wie der Green Startup Monitor 2018 zeigt. Jedes vierte hat bereits eine nachhaltige Mission. Wir stellen drei grüne Berliner Startups vor.

In Zeiten von Klima-Demos liegen grüne Startups im Trend, wie der Green Startup Monitor 2018 zeigt. Jedes vierte hat bereits eine nachhaltige Mission. Wir stellen drei grüne Berliner Startups vor.

Text: Lenya Meislahn, Foto: Pixabay

Bei grünen Startups geht es um Umweltfragen, Klima- und Tierschutz und erneuerbare Energien. Auch faire Mode und gerechte Bildung sind Themen, denen sich junge und innovative Wachstumsunternehmen in Deutschland annehmen. Dass Nachhaltigkeit in der Startup-Szene hierzulande keine Nische mehr ist, zeigt die Studie Green Startup Monitor vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. Jedes vierte deutsche Startup wirtschaftete im Jahr 2018 mit Produkten und Dienstleistungen, die zu einer Green Economy beitragen. Die grünen Entrepreneure werden auch immer erfolgreicher. Sie planen laut der Studienergebnisse ein ähnliches Umsatz- und Mitarbeiterwachstum wie nicht-grüne Startups. Allerdings sehen sie dieses geplante Wachstum deutlich seltener als Herausforderung an als konventionelle Gründer (36 Prozent zu 46 Prozent). In der Szene hat sich die Bedeutung der grünen Entrepreneure bereits herumgesprochen: Das Gründermagazin Berlin Valley brachte kürzlich erstmals eine monothematische Ausgabe zum Thema Green Startups heraus.

Grüne Startups: International ausgerichtet

An der Internationalisierung sind nachhaltig ausgerichtete Startups mit rund 86 Prozent besonders interessiert. Von den nicht-grünen Startups setzen dagegen nur etwa 66 Prozent auf internationale Märkte. Die Nachhaltigkeit zieht auch gute Leute an: Grüne Startups finden leichter Mitarbeiter als konventioneller ausgerichtete Wachstumsunternehmen. Insbesondere in der IT ist es für grüne Startups leichter, Stellen zu besetzen, besagt die Studie. Rund 91 Prozent der grünen Startups planen, in den kommenden zwölf Monaten im Durchschnitt sieben neue Mitarbeiter einzustellen. Mehr als die Hälfte der grünen Startups verfolgt ein digitales Geschäftsmodell, zum Beispiel in der angewandten IT, dem Onlineverkauf oder im Bereich Sharing. Grüne Gründer haben es aber nicht immer leicht: „In der Kapitalbeschaffung sehen sie deutlich häufiger eine Herausforderung als nicht-grüne Startups“, sagt Dr. Yasmin Olteanu, Researcherin beim Borderstep Institut und Autorin des Monitors. In vielen Märkten hätten sie mit besonders hohen Barrieren zu kämpfen – gerade in der Gründungsförderung würden sie häufig benachteiligt, so Olteanu.

Drei grüne Berliner Startups

Ecosia
Wer im Internet sucht, kann die Welt grüner machen. Mit diesem Ansatz ging Ecosia 2009 an den Start. Wer über die Website der Suchmaschine das weltweite Netz durchsucht, bekommt Ergebnisse und auch Anzeigen auf seinen Bildschirm – also wie bei Google oder Bing. Anders aber als die großen Mitbewerber verwendet Ecosia mindestens 80 Prozent der Anzeigenerlöse zum großen Teil dafür, in aller Welt Bäume zu pflanzen, wo sie für das Ökosystem am dringendsten benötigt werden, wie zum Beispiel in der immer wieder durch Dürre bedrohten Sahelzone oder in durch Radikalrodungen gefährdeten Gebieten des Regenwalds. Seit der Gründung sind aktuell schon rund 55 Millionen Bäume gepflanzt worden. Bis 2021 sollen es insgesamt eine Milliarde sein.

FDX Fluid Dynamix
Eine Düse, die ohne bewegliche Teile einen oszillierenden Strahl erzeugt, ist die nachhaltige Innovation von FDX Fluid Dynamix aus der Berliner Siemensstadt. Auch der Nichttechniker kennt einen oszillierenden Strahl von Spülmaschinen oder Waschstraßen, hier entsteht er aber durch bewegliche Teile, die wartungsintensiv sind. Die Düse von FDX Fluid Dynamix erzeugt allein aufgrund ihrer Konstruktion solch einen Strahl. Das führt zu einer 15 Mal besseren Mischung der Flüssigkeit, und das Auswechseln der Düse ist entweder gar nicht oder in größeren Abständen nötig. Im Verbrennungsmotor eingesetzt, ließe sich damit Verbrauch und Schadstoffausstoß senken. FDX hat schon mehrere Partner gefunden: sechs in der Reinigungs- und drei in der Autoindustrie.

Kaffeeform
Kaffeesatz macht sich gut als Dünger im Blumenbeet. Seit 2009 kann man daraus auch trinken. Das Startup Kaffeeform macht Tassen aus recyceltem Kaffeesatz. Allein 2017 hat das Unternehmen das durchgefilterte Pulver vieler Berliner Cafés in rund 10.000 Trinkgefäße verarbeitet: dauerhaft einsetzbar, unzerbrechlich und spülmaschinenfest. Der Kaffeesatz wird in Zusammenarbeit mit einer sozialen Werkstatt bei den Gastronomen abgeholt, die auch beim Trocknen und der Weiterverarbeitung des Rohstoffs hilft.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

 

 

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