Platz da!

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Die Nachfrage nach innerstädtischen Lagerflächen wächst – auch in Berlin. Vor allem Online-Händler melden Bedarf an: Sie wollen die Lieferwege verkürzen, um ihre Kunden schneller zu bedienen

Die Nachfrage nach innerstädtischen Lagerflächen wächst – auch in Berlin. Vor allem Online-Händler melden Bedarf an: Sie wollen die Lieferwege verkürzen, um ihre Kunden schneller zu bedienen.

Wer in den Einkaufswelten des Online-Shoppings unterwegs ist, will so schnell wie möglich beliefert werden. Weshalb die Marktführer im E-Commerce den Turbo einschalten – und ihren Kunden immer häufiger noch am gleichen Tag Pakete zustellen. Über Amazon Fresh etwa können Berliner spontan Rucola-Salat fürs Abendessen bestellen. Doch der Trend zur Beschleunigung hat Folgen: Die Nachfrage nach innerstädtischen Lagerflächen, von denen die Lieferanten ausschwärmen können, wächst rasant. Die Immobilienberatungsfirma Cushman & Wakefield hat errechnet, dass allein in der Hauptstadt der Bedarf bei 370.000 Quadratmetern liegt. Immer mehr Händler werden demnächst ihre Lieferketten verkürzen, lautet die Annahme.

Ein glücklicher Flächenbesitzer ist schon jetzt das virtuelle Modekaufhaus Asos – im Güterverkehrszentrum Großbeeren, wo zuvor Zalando einen Standort betrieben hat, errichtet das Unternehmen derzeit ein Warendepot; nicht ganz zentral, aber immerhin in City-Nähe. Leerstehende Gelände innerhalb des S-Bahnrings sind dagegen teuer und rar. Ein Mangel, der dazu führt, dass Logistik-Experten bereits über Alternativen nachdenken: Das Fraunhofer-Institut hat zum Beispiel ein Konzept für ein Parkhaus entwickelt, das tagsüber von Pendlern genutzt wird – und sich nachts in einen Umschlagplatz für Waren verwandelt. Und schon jetzt stellen manche Dienstleister Lagerhäuser zur Verfügung, die sich mehrere Online-Händler teilen, ganz im Sinne der „Sharing Economy“; DHL etwa mischt in diesem Geschäft mit. Not macht eben erfinderisch.

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