Musterschüler: Berliner Unis auf Exzellenzkurs

Musterschüler: Berliner Unis auf Exzellenzkurs


Die drei Berliner Universitäten bewerben sich gemeinsam für die bundesweite Exzellenzstrategie, anstatt zu rivalisieren. Ein ungewöhnlicher, aber wichtiger Schritt zur Sicherung und Förderung des Forschungsstandorts Berlin.

Die drei Berliner Universitäten bewerben sich gemeinsam für die bundesweite Exzellenzstrategie, anstatt zu rivalisieren. Ein ungewöhnlicher, aber wichtiger Schritt zur Sicherung und Förderung des Forschungsstandorts Berlin.

Text: Patrick Lindner, Foto: Matthias Heyde/ Universitätsbibliothek HU Berlin

Wenn es um Sozialverhalten ginge, dann könnte man den Berliner Universitäten schon heute ihren Exzellenzstatus bescheinigen. Im Dezember 2018 reichten die Freie Universität, die Humboldt-Universität und die Technische Universität ihren Verbundantrag beim Wissenschaftsrat in Köln ein. Mit der gemeinsamen Bewerbung will das Trio den Forschungsstandort Berlin in Gänze stärken und verzichtet auf Kleinkrämerei wie sie zwischen den beiden Münchner Unis zu beobachten war.

Doch im Rennen um die bundesweite Förderlinie geht es um mehr als ein schmeichelhaftes Emblem. Hinter dem Titel „Exzellenzuniversität“ stehen jährliche Fördergelder von insgesamt 148 Millionen Euro, die unter den maximal elf Titelträgern verteilt werden. Mit diesem Geld wollen FU, TU und HU interdisziplinäre Kooperationen vorantreiben und ihre Spitzenforschung international noch sichtbarer machen. Am 19. Juli fällt die Entscheidung – wir drücken die Daumen.

Rückblick: Riesenerfolg bei Exzellenz-Clustern

Bereits 2018 waren die drei Berliner Unis bei der Akquise von Fördergeldern überaus erfolgreich. Bei den sogenannten Exzellenz-Clustern, der ersten Stufe der bundesweiten Exzellenzstrategie, wurden insgesamt 57 förderungswürdige wissenschaftliche Projekte auserkoren. Sieben davon stammten aus Berlin, darunter das Forschungszentrum der Berliner Mathematik MATH+ oder der neurowissenschaftliche Exzellenzcluster NeuroCure. Dadurch fließen in den kommenden sieben Jahren rund 320 Millionen Euro Fördergeld in die Hauptstadt. Für das Bewerbertrio war das Spitzenergebnis zugleich die Eintrittskarte ins Rennen um den Exzellenztitel. Das Regularium schreibt für einzelne Hochschulen nämlich mindestens zwei gewonnene Exzellenzcluster vor, für Universitäts-Verbünde mindestens drei.

Diesen Artikel empfehlen