Nachhaltige Entrepreneure

Nachhaltige Entrepreneure


Ob Trinkhalme aus Glas oder ein verpackungsfreier Supermarkt: Immer mehr Berliner entwickeln Geschäftsmodelle, die den Müllverbrauch reduzieren. Über Gewerbetreibende, die den Spirit der Zero-Waste-Bewegung verkörpern.

Ob Trinkhalme aus Glas oder ein verpackungsfreier Supermarkt: Immer mehr Berliner entwickeln Geschäftsmodelle, die den Müllverbrauch reduzieren. Über Gewerbetreibende, die den Spirit der Zero-Waste-Bewegung verkörpern.

Text: BBE, Foto:Unsplash

Ob die Plastikteppiche, die über die Weltmeere treiben, oder der wilde Müll, der sich in den grünen Lungen Berlins auftürmt: Abfall bietet nicht nur einen hässlichen Anblick – er schadet auch unseren Ökosystemen, ob im globalen oder lokalen Zusammenhang. Weshalb sich die politischen Initiativen mehren, die den Überresten unseres Konsumhungers den Kampf ansagen. Die EU-Kommission plant derzeit ein Gesetz, das Geschirr aus Plastik verbieten soll. Und der Berliner Senat startet ebenfalls eine Sauberkeits-Offensive. Demnächst wird zum Beispiel doppelt so viel Geld für die Reinigung Berliner Parks ausgegeben.

Allerdings haben auch Unternehmen eine Bringschuld. Die gute Nachricht: Vor allem die deutsche Hauptstadt entwickelt sich immer mehr zum Tummelplatz von umweltbewussten Entrepreneuren. Da ist etwa das junge Startup Halm: Es will Trinkhalme aus Kunststoff zu Relikten der Vergangenheit machen – und hat daher wiederverwertbare Halme aus Glas entwickelt. Und die Puristen des Unternehmens Wax Wrap wollen unsere Wegwerfgesellschaft mit Bienenwachstüchern unschädlich machen. Im Gegensatz zu Plastik können natürliche Stoffe dieser Art kompostiert werden. Berliner Startups haben sich auch Coffee-to-Go-Becher vorgeknöpft – ein Einweg-Produkt, das tagtäglich immense Abfallberge verursacht. CupCycle, gegründet 2012 von TU-Studierenden, lässt zum Beispiel den „Barista-to-Go“ anfertigen, einen Mehrwegbecher aus wiederverwertbarem Polypropylen-Kunststoff.

Und im Rahmen des Projekts „Just swap it“ werden Berliner Café-Betreibern umweltfreundliche Coffee-to-Becher aus Bambus angeboten. Die Gastronomen können die Becher gegen Pfand an ihre Laufkundschaft verleihen. Einen Pionier-Status verkörpert auch der Supermarkt Original Unverpackt in Kreuzberg, 2014 eröffnet. Dort werden Lebensmittel von Käse bis Karotte ohne Schutzhülle verkauft. Was die Betreiber gewissermaßen zu Zugpferden der Zero-Waste-Bewegung macht – denn das Geschäftskonzept ist längst zum Vorbild für Franchise-Läden in anderen deutschen Städten geworden. Solche Erfolgsgeschichten zeigen, dass immer mehr Berliner Gewerbetreibende das Müllproblem ernst nehmen. Eine Mission, die inspiriert: Mit ihren Ideen ermutigen sie andere zum Nachahmen.

 

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