Text: Anke Bracht, Foto: SCC-EVENTS Camera4

Marathon-Läufe haben Tradition in Deutschlands Hauptstadt. Der erste fand 1974 als „Berliner Volksmarathon“ an der Waldschulallee im Westend statt. Von den 286 Startern kamen 244 ins Ziel. Heute ist der Berlin-Marathon mit mehr als 40.000 Läufern der größte des Landes und hinter dem New York Marathon und London Marathon aktuell die internationale Nummer 3. Die flache Strecke gilt als eine der schnellsten weltweit; hier werden die meisten Rekorde aufgestellt. In diesem Jahr findet die Großveranstaltung des Laufsports am 24. September statt.

Um 9:15 Uhr fällt auf der Straße des 17. Juni nahe „Kleiner Stern“ der Startschuss für den nach seinem aktuellen Sponsor benannten BMW Berlin-Marathon. Jeder Teilnehmer wird dann 108 Euro Startgebühr bezahlt haben, um bei Zieleinlauf nach 42,195 Kilometern eine Medaille überreicht zu bekommen. Die Urkunde dazu wird den Läufern per Post zugeschickt. An der Strecke warten nicht nur eine Million Zuschauer auf die Helden des Asphalts, rund 2.400 freiwillige Helfer beziehen Posten und versorgen die Sportler mit 240.000 Litern Wasser, 120.000 Bananen, 80.000 Keksen und 78.000 Äpfeln. Zum klassischen Marathon gesellen sich weitere Läufe wie der Frühstückslauf und der Minimarathon, dazu sind Rollstuhlfahrer, Inline-Skater und Hand-Biker auf der Strecke. Damit erhöht sich die Teilnehmerzahl um fast 50% – 2016 nahmen 58.903 Athleten an der Veranstaltung teil, dieses Jahr dürften es eben so viele werden.

Der Marathon zählt neben sportlichen Großveranstaltungen wie dem Sechstagerennen, dem Internationalen Stadionfest (ISTAF) oder dem Fußball-Pokalfinale und den Heimspielen der sechs Berliner Proficlubs zu den Publikumsmagneten, die zusätzliche Besucher von außerhalb in die Stadt ziehen. Mehr als eine Milliarde Euro setzt die Berliner Sportwirtschaft jedes Jahr um, Tendenz steigend. Auf den Berlin-Marathon entfallen davon ca. 65 Millionen Euro. Das Hotel- und Gaststättengewerbe profitiert besonders von der Veranstaltung – nur rund 5.000 Athleten kommen aus Berlin/Brandenburg. Zudem bringt jeder Sportler im Schnitt zwei Begleitpersonen mit. Mehr als 100.000 zusätzliche Übernachtungen wurden an den jeweiligen Marathonwochenenden der letzten Jahre verzeichnet.