Arbeit als Jungbrunnen?

Arbeit als Jungbrunnen?


Studien zeigen: Länger zu arbeiten, kann glücklich machen und für ein reges Sozialleben sorgen. Auf der anderen Seite fiebern viele dem Ruhestand entgegen, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben. Ein Strategiepapier für den erfüllten Ruhestand.

Studien zeigen: Länger zu arbeiten, kann glücklich machen und für ein reges Sozialleben sorgen. Auf der anderen Seite fiebern viele dem Ruhestand entgegen, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben. Ein Strategiepapier für den erfüllten Ruhestand.

Text: Patrick Lindner, Foto: Matthew Bennett/ Unsplash

Laut statistischem Bundesamt können Männer an ihrem 65. Geburtstag hierzulande noch etwa 17 Lebensjahren entgegenblicken. Bei Frauen sind es sogar 21 Jahre Zeit, die sinnvoll genutzt werden will. Für die meisten Deutschen ist der Eintritt in den Ruhestand, ob herbeigesehnt oder nicht, eine echte Herausforderung. Immerhin haben sie im Durchschnitt 97.464 Stunden ihres Lebens bei der Arbeit verbracht. Stunden, in denen sie neben beruflicher Expertise auch soziale Netzwerke aufgebaut haben. Beide Faktoren verlieren mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben zunehmend an Bedeutung.

Nachhaltiges Glück im Ruhestand

Um sich nicht in einem Vakuum wiederzufinden wie Loriots Figur aus dem Filmklassiker „Pappa ante Portas“, sollte man sich frühzeitig mit dem eigenen Ruhestand befassen und sein soziales Umfeld miteinbeziehen. Persönliche Herzensprojekte, wie die Umgestaltung des Gartens oder die Fortbildung zum Sommelier, sind sicherlich das eine. Worum es aber primär gehen sollte, sind langfristig tragfähige Perspektiven: Wie wichtig ist der regelmäßige Austausch mit Personen außerhalb des Familien- und Freundeskreises? Wie bleibt man intellektuell gefordert? Und welche Ziele will man im Ruhestand erreichen?

Knowhow und Expertise weiterhin nutzen

Laut einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat mehr als jeder vierte Rentner in den ersten drei Jahren seines Ruhestands noch einen Job. Und das nicht nur aus finanziellen Gründen, die bei der Hälfte der Befragten eine Rolle spielten. Rund 90 Prozent der Rentner gaben Spaß an der Arbeit, Kontaktpflege oder die Erfüllung einer Aufgabe als Grund für eine Erwerbstätigkeit an. Bei höheren Haushaltseinkommen lag die Anzahl der Beschäftigten besonders hoch.

Wer sich stark mit seinem Berufsbild identifiziert, kann beispielsweise über Teilzeitregelungen nachdenken. In vielen mittelständischen Unternehmen ist das Knowhow ehemaliger Fach- und Führungskräfte auch nach Renteneintritt gefragt. Sie können sich in der Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern einbringen oder die Geschäftsführung beraten. Eine andere Option ist die Betätigung als ehrenamtlicher Wirtschaftssenior, der Jungunternehmern als Sparringspartner zur Verfügung steht. Auch soziale und kulturelle Einrichtungen wissen die Unterstützung erfahrener Helfer zu schätzen: Laut der „Freiwilligensurvey“ im Auftrag des Bundesfamilienministeriums engagieren sich gegenwärtig 34 Prozent der Rentner als Ehrenämtler.

Wenn Sie Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit in Berlin hegen, finden Sie auf dem Landesportal eine umfangreiche Ehrenamtssuchmaschine, in der Sie nach Bezirken filtern können, oder ein Verzeichnis seriöser Beratungsstellen.

 

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