Bank-Geheimnis Jim Rakete

Bank-Geheimnis Jim Rakete


In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihre private Zeit. Diesmal trafen wir Jim Rakete in seinem Fotostudio.

In jeder Ausgabe geben uns Persönlichkeiten auf der „Weber-Bank“ Einblicke in ihre private Zeit. Den Ort, an dem wir ihr persönliches Bankgeheimnis erfahren, dürfen sich die Protagonisten selbst aussuchen.

Text: Sabine Röthig, Foto: Jan Philip Welchering

Diesmal trafen wir Jim Rakete in seinem Fotostudio. Die raue Idylle des Kreuzberger Hinterhofgebäudes, das einmal eine Dreherei war, inspiriert den Starfotografen schon seit 14 Jahren bei seiner Arbeit. „Da ist auch noch der Schlot, der mir eines Tages ins Frühstück fallen wird.“ Jim Rakete deutet auf ein Fenster im Dach, durch das ein baufällig wirkender Schornstein zu sehen ist. Gefährlich weit ragt er in den Himmel.

Jim Rakete mag diese kleinen Schrullen, die ihn in dem Gemäuer umgeben. Auch dass bei Politikershootings die Hinterhofsituation als äußerst bedenklich empfunden wird, amüsiert ihn: „Es gibt nur einen Ausgang. Wenn wir deutsche Minister fotografieren, dann kommen immer die Vorauskommandos. Die gucken sich den Hof an und sagen: die perfekte Falle!“ Auch wenn hier viel fotografiert wird, so geht es Jim Rakete mehr ums Nachdenken: „Ich bin kein großer Studiofotograf. Das hier ist eher ein Ort, um Ideen auszubrüten.“

Deswegen gibt es auch so viele alte Schreibmaschinen. „Ich habe hier ungefähr ein Dutzend davon stehen. Man denkt an ihnen genauer als am Computer. Wenn man einen Satz tippt, ist man viel eher bereit, ihn zu ändern, weil er nicht gleich so perfekt aussieht wie auf dem Bildschirm. Die Bewertung des Gedankens ist eine andere“, sinniert er. „Ich verschenke deswegen auch oft Schreibmaschinen an befreundete Schriftsteller, die alle inzwischen merken, dass man besser auf Schreibmaschine schreiben kann als am Computer.“

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