Holger Kling, Kerstin Michels und Björn Wind: Digitale Kinderbetreuung

Holger Kling, Kerstin Michels und Björn Wind: Digitale Kinderbetreuung


Das Berliner Start-up voiio war auf die betriebliche Ferienbetreuung von Kindern spezialisiert – dann kam Corona. Die Gründer Holger Kling, Kerstin Michels und Björn Wind (im Bild v.l.n.r.) reagierten prompt mit einem digitalen Angebot.

Das Berliner Start-up voiio war auf die betriebliche Ferienbetreuung von Kindern spezialisiert – dann kam Corona. Die Gründer Holger Kling, Kerstin Michels und Björn Wind (im Bild v.l.n.r.) reagierten prompt mit einem digitalen Angebot.

Text: Anke Bracht, Foto: voiio

Wenn Björn Wind von dem Tag spricht, als Kitas und Schulen bundesweit geschlossen wurden, liegt immer noch etwas wie Verwunderung in seiner Stimme. „Wir waren seit August 2018 am Markt und hatten uns auf die betriebliche Ferienbetreuung von Kindern spezialisiert“, erzählt CEO Wind. Im Detail bedeutet das: Die Plattform voiio wendet sich an Unternehmen, die ihre Mitarbeiter bei der Ferienbetreuung unterstützen wollen. „Schließlich stehen rund 85 schulfreie Tage im Jahr einem durchschnittlichen Jahresurlaub von 30 Tagen gegenüber“, so Björn Wind, „das war schon vor Corona eine Herausforderung für Eltern und insbesondere für Alleinerziehende.“

Qualitätscheck für die Anbieter

Die teilnehmenden Unternehmen kaufen einen Zugang für ihre Mitarbeiter, der jährlich verlängert werden kann. Mit diesem Zugang kann der Arbeitnehmer so viele Angebote buchen, wie er möchte. Und die sind vielfältig – von der „Insektenschule“ über „Malen im Grünen“ bis zum „kleinen Drohnenführerschein“. Eine klassische Kindertagesbetreuung für verschiedene Altersgruppen ist ebenfalls im Angebot. Sämtliche Aktivitäten werden von ausgesuchten, geprüften Anbietern durchgeführt. „Wir haben einen Test entwickelt mit einem Qualitätscheck im persönlichen Gespräch, spontanen Besuchen in den Ferien und einem Zufriedenheitscheck für Eltern“, erläutert Björn Wind das Qualitätsmanagement von voiio. Kontrolle sei wichtig: „Dieser Bereich der Kinderbetreuung ist nicht reguliert. Leider gibt es immer wieder schwarze Schafe ohne pädagogische Eignung.“

Verschnaufspause für Home-Office-Eltern

Ein weiterer Vorteil für die Nutzer sei der Zugriff auf die Aktivitäten von einer einzigen Seite aus, denn „viele Anbieter sind im Internet so gut wie nicht auffindbar.“ Zudem seien die Angebote kompatibel mit den Arbeitszeiten berufstätiger Eltern. voiio konzentriert sich mit seinem Vermittlungsservice auf deutsche Großstädte; über 30 Mitarbeiter zählt das Unternehmen inzwischen. Und es dürften bald noch mehr werden, denn coronabedingt hat das Start-up seine Portfolio um digitale Betreuungsangebote erweitert. „Wir haben diese Krise als Chance gesehen und innerhalb von vier Wochen unser Angebot durch digitale Aktivitäten auf das Fünffache ausgebaut“, sagt CEO Wind. Das Digitalangebot beinhaltet eine Notfallbetreuung und eine virtuellen Ferienbetreuung. Im Notfall können Kinder ab einem Jahr in den eigenen vier Wänden betreut werden, hierfür setzt voiio auch eigene Betreuer ein. Bei der virtuellen Ferienbetreuung können die Nutzer aus Workshops und Events wählen. „Unsere digitalen Aktivitäten machen Spaß. Natürlich haben wir auch hier einen pädagogischen Anspruch, insofern sind die Angebote auch immer eine Alternative zum Home Schooling“, sagt Björn Wind. Gerade Väter und Mütter, die im Home-Office arbeiteten, hätten durch die Kurse endlich einmal eine Verschnaufspause: „Wir haben seit Wochen an die 1.000 Buchungen für digitale Aktivitäten.“ Einen Rückgang infolge der Öffnung von Kitas und Schulen verzeichnet der voiio-Manager bislang nicht, im Gegenteil: „Home-Office hat sich in diesen Zeiten bewährt und wird aus dem Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken sein. Deshalb werden auch nach Corona Kinder häufig zuhause betreut werden.“ Doch nicht nur Eltern und Kinder, auch die Arbeitgeber profitierten von den Angeboten: „voiio trägt zur Reduktion von Fehlzeiten bei, das ist nachweisbar.“ Wenn das keine guten Nachrichten sind.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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