WorkMotion: Mit HR-Software gegen den Fachkräftemangel

WorkMotion: Mit HR-Software gegen den Fachkräftemangel


Immer mehr Unternehmen blicken bei der Suche nach Fachkräften ins Ausland. Das brachte Carsten Lebtig (links neben seinen Mitgründern Karim Zaghlou und Felix Steffens) auf eine Idee: Sein Start-up WorkMotion unterstützt Firmen bei der Erstellung von rechtssicheren Arbeitsverträgen. Und er hat noch viel vor.

Immer mehr Unternehmen blicken bei der Suche nach Fachkräften ins Ausland. Das brachte Carsten Lebtig (links neben seinen Mitgründern Karim Zaghlou und Felix Steffens) auf eine Idee: Sein Start-up WorkMotion unterstützt Firmen bei der Erstellung von rechtssicheren Arbeitsverträgen. Und er hat noch viel vor.

Text: Redaktion BBE; Foto: Peter Malus

Der Mangel an Fachkräften, besonders im IT-Bereich, bei Entwicklern und Ingenieuren ist hierzulande groß. Gleichzeitig arbeiten immer mehr Menschen remote – und in der Zoom-Konferenz spielt es keine Rolle, ob sich der Kollege aus Berlin oder aus Barcelona zuschaltet. Dumm nur, dass es eine Tochterfirma in Spanien braucht, um dort Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen einzustellen. Daraus lässt sich ein Geschäftsmodell bauen, dachte sich Carsten Lebtig. Der ehemalige McKinsey-Berater hat selbst lange im Ausland gearbeitet, unter anderem auch für die Beratungsfirma. Nach seinem Ausstieg 2011 gründete er allerdings zunächst zwei andere Unternehmen, die Software Testing Plattform test IO, die er 2019 erfolgreich verkaufte und das Health Care Start-up Sanubi, wo erst vor wenigen Wochen der Exit erfolgte. Im Juli 2020 ging WorkMotion an den Start.

Es habe ihm in den „Fingern gekribbelt“, sagt der Investor und Business Angel: „Wir haben vier Mal erlebt, wie sich die Art der Arbeit verändert hat. Erst durch die industrielle Revolution, dann durch den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg, als auf einmal die Frauen im Fokus standen, dann durch den Einsatz des PC in der Arbeitswelt – und jetzt durch die Pandemie.“ Corona habe gezeigt, dass Arbeit auf völlig neue Weise funktionieren kann: „Die Zukunft ist hybrid, und das über Ländergrenzen hinweg“, sagt Carsten Lebtig. „Corona war eine steile Lernkurve, sie hat gezeigt, dass Wissensarbeit überall stattfinden kann. Die Software von WorkMotion macht es möglich, diese ‚knowledge worker’ im Ausland mit rechtssicheren Verträgen anzustellen.“

Was so simpel klingt, hat einen komplizierten Hintergrund. Stichwort Compliance. Sie erschwert die Anstellung von ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die weiterhin in ihrem Land leben möchten. Und das Hintertürchen der freien Mitarbeit fällt spätestens dann zu, wenn eine Scheinselbständigkeit entsteht. „Wir können die globale Infrastruktur der HR-Seite inzwischen in 160 Ländern abbilden“, sagt Lebtig, dazu arbeiten wir mit Partnerfirmen vor Ort zusammen, die unter unserem Dach aggregiert sind.“ Diese schließen die Verträge ab; Arbeitgeber jedoch ist WorkMotion: Das Berliner Start-up „vermietet“ die Fachkräfte an das jeweilige Unternehmen.

Als die Geschäftsidee Anfang 2020 steht, holt sich Carsten Lebtig zwei erfahrene Mitstreiter zur Seite: den Ex-Unternehmensberater Felix Steffens und den Produktspezialisten Karim Zaghloul. Nur weniger Monate später starten die drei durch. „Wir wachsen stark“, sagt Lebtig, „und beschäftigen inzwischen 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit, haben Büros in Berlin, Athen und Kairo.“

Und es gibt bereits neue Pläne. WorkMotion will sich mit dem bestehenden Geschäftsmodell auf die interessantesten Märkte konzentrieren und dort eigene Ländergesellschaften aufbauen. „In Spanien gibt es derzeit unglaublich viele Talente, auch in England, Polen, Indien und Südafrika“, beschreibt Carsten Lebtig den Trend. Darüber hinaus will er das Angebot von WorkMotion um weitere compliance-relevante Punkte erweitern: „Wenn ein spanischer Mitarbeiter in Deutschland angestellt ist, über Weihnachten seine Eltern in der Heimat besucht und anschließend zwei Wochen remote dort arbeiten will, muss das von vielen Seiten abgeprüft werden. Generell: Braucht er für die zwei Wochen eine Arbeitserlaubnis? Was ist mit der Sozialversicherung? Darf er in dieser Zeit dort Verträge abschließen?“. Diese Fragen stellen sich auch bei einer deutschen Mitarbeiterin, die vielleicht den Winter auf Madeira verbringen möchte. WorkMotion hat die Antworten darauf.

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

Diesen Artikel empfehlen