Eric Romba: Disruption des Wertpapierhandels mit Blockchain-Technologie

Eric Romba: Disruption des Wertpapierhandels mit Blockchain-Technologie


Digitale Wertpapiere sind das Spezialgebiet von Eric Romba. Der Berliner Rechtsanwalt gab mit seinem Team den Anstoß zur Entwicklung des ersten von der BaFin gebilligten Blockchain-basierten Wertpapier-Tokens in Deutschland und trat damit eine juristische Lawine los: Der Gesetzentwurf zum Thema eWertpapiere steht kurz vor der Verabschiedung.

Digitale Wertpapiere sind das Spezialgebiet von Eric Romba. Der Berliner Rechtsanwalt gab mit seinem Team den Anstoß zur Entwicklung des ersten von der BaFin gebilligten Blockchain-basierten Wertpapier-Tokens in Deutschland und trat damit eine juristische Lawine los: Der Gesetzentwurf zum Thema eWertpapiere steht kurz vor der Verabschiedung.

Text: Redaktion BBE, Foto: © P.Venus / Capital Headshots Berlin

Er habe sich schon immer für neue Technologien interessiert, sagt Eric Romba, Rechtsanwalt und Partner in der Berliner Kanzlei lindenpartners. Der Spezialist für digitale Wertpapiere war vor anderthalb Jahren der erste, der für einen Mandanten einen Blockchain-basierten Wertpapier-Token rechtlich entwickelte. „Die Frage ist doch: Wenn Digitalisierung voranschreitet, wie kann sie sich bei Kapitalanlageprodukten z.B. im Sachwertebereich wiederfinden?“, fragt Romba und hat sofort die Antwort darauf parat: „Blockchain macht die Prozessabbildung einfacher, hat aber auf die Inhalte keinen Einfluss, sie ändern sich nicht.“ Das Prinzip eines technisch dezentral organisierten Security Token Offering (STO) zeige den Grad der innovationsgetriebenen Disruption auf, mit der sich der Finanzsektor auseinandersetzen müsse.

Papierurkunde vs. elektronisches Wertpapier

„Als wir vor eineinhalb Jahren anfingen, haben wir uns im geltenden Gesetzesrahmen bewegt, und schnell festgestellt, dass die bestehende Gesetzgebung dem Thema nicht gewachsen ist. Das BGB stammt von 1900!“ Es sei ein notwendiger politischer Prozess gewesen, sagt Romba, der nun in der Verabschiedung des Gesetzentwurfs zum eWertpapier seinen Abschluss fände. „Das Kapitalmarktaufsichtsrecht ist alt. Aber hier geht es um Technik-Neutralität. Ist die Papierurkunde technikneutral? Nein.“ Seine These sei es, dass der Handel von Wertpapieren in fünf Jahren komplett digital getätigt würde, „zunächst mit elektronischen Wertpapieren, dann mit Blockchain-basierten eWertpapieren.“

Finanzinstitute sind gefordert

Auch wenn sich Banken, Versicherungen und Risikokapitalgesellschaften dem Thema Digitalisierung verstärkt annäherten, sagt der Rechtsanwalt, „haben wir es hier mit dem ‚Tesla-Effekt’ zu tun. Neue Produkte entstehen außerhalb der bisherigen Kompetenzen, in diesem Fall durch FinTechs.“ Eine besondere Herausforderung der Finanzinstitute sieht Eric Romba darin, dass diese künftig „auf allen Kanälen präsent sein und ihren Service darauf einstellen müssen. Die Bank wird eine andere Rolle haben als heute und sie wird sich anders präsentieren.“

Gamification als Schnittstelle

Rombas Einschätzung nach werden Finanzdienstleitungen künftig stärker „in den Lebenskontext eingebettet sein“. Gamification könne eine dieser Schnittstellen sein, auch was die Finanzbildung von Kindern anbelangt. „Trotzdem muss ich mich immer fragen: Wie schaffe ich Teilhabe? Nicht jeder Nutzer ist tech-affin.“ Niedrigschwellige Angebote seien wichtig, um eine positive User-Experience zu erreichen und die digitale Disruption voranzutreiben. „Irgendwann wird eine Selbstverständlichkeit sein, über den digitalen Fußabdruck zu investieren“, sagt Eric Romba. In Hinblick auf das Gesetz zum eWertpapier freue er sich, Mitgestalter der rechtlichen Änderungen zu sein: „Wir sind hier nicht auf einer ausgelatschten Wiese, wir betreten Neuland.“

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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