Nia Health: Hilfe zur Selbsthilfe bei Neurodermitis

Nia Health: Hilfe zur Selbsthilfe bei Neurodermitis


Unterstützung per App: Die Dermatologin Dr. Reem Alneebari und ihre Mitgründer Tobias Seidl (links im Bild) und Oliver Welter haben mit Nia eine digitale Begleiterin für Neurodermitis-Patienten auf den Weg gebracht.

Unterstützung per App: Die Dermatologin Dr. Reem Alneebari und ihre Mitgründer Tobias Seidl und Oliver Welter haben mit Nia eine digitale Begleiterin für Neurodermitis-Patienten auf den Weg gebracht.

Text: Redaktion BBE, Foto: Bernd Wannenmacher, Erscheinungsdatum: 3. November 2020

Ihre Motivation, sagt Reem Alneebari, beziehe sie aus der Tatsache, dass ihre Tochter seit dem dritten Lebensmonat an Neurodermitis leide: „Eltern brauchen Tools, um mit dieser Krankheit umzugehen.“ Die promovierte Medizinerin hat in Dublin, Irland studiert, war als Assistenzärztin in der Pädiatrie und später in Buxtehude und Hamburg in der Dermatologie tätig. Sie hat sich während ihrer Facharztausbildung auf Neurodermitis und Lasermedizin fokussiert. „Ich habe mich immer schon für digitale Medizin und digitale Medizinprodukte interessiert“, sagt Alneebari, „bei dem EADV Kongress im September 2012 haben ich dann erkannt: Das wird die Zukunft.“

Nia – Bindeglied zwischen medizinischer Betreuung und Patient

Seit Ende 2019 sind Reem Alneebari und ihr Team Teil dieser Zukunft, denn zu diesem Zeitpunkt brachten sie Nia an den Markt, die erste vollumfängliche Begleitung für Neurodermitis-Patienten. Betroffene und Angehörige erhalten durch Nia personalisierte Inhalte und Funktionen, die zu mehr Gesundheit verhelfen. „Wir nutzen Technologie als Bindeglied zwischen medizinischer Betreuung und Patient“, sagt die Dermatologin, „mit Nia lernen Betroffene die individuellen Auslöser ihrer Schübe besser zu verstehen.“ Darüber hinaus biete die App Tipps und Tricks, im Alltag entspannter mit der Krankheit umzugehen und „das Reporting ist die ideale Vorbereitung für das Gespräch mit dem betreuenden Arzt.“

Positive mentale Wirkung auf den Patienten

Dass Neurodermitis eine Krankheit mit vielen Gesichtern ist, weiß die dreifache Mutter aus Erfahrung: „Die Symptome sind subjektiv“, sagt Reem Alneebari, „und da kann unsere App bei der Objektivierung helfen: Die tägliche Interaktion mit Nia und die Fotodokumentation des Verlaufs haben eine positive mentale Wirkung auf den Patienten.“ Eine große Herausforderung im aktuellen Geschäft sei die Kooperation mit Krankenkassen, sagt Reem Alneebari. Bei einigen Krankenkassen werden den Mitgliedern die Kosten für Nia bereits erstattet; mit weiteren Gesundheitsversorgen ist das Start-up im Gespräch.

Weitere Themenfelder bereits in Bearbeitung

Und welche Pläne hat Nia Health? „Wir haben im Juni den Europäischen Innovationspreis gewonnen, den EIT Headstart Award“, sagt die Dermatologin, „und damit international sehr viel Aufmerksamkeit erzielt.“ Derzeit seien weitere Apps und Sprachübersetzungen in Arbeit, auch Videomaterial soll künftig auf Nia zum Einsatz kommen. „Mittelfristig wollen wir uns für weitere Identifikationsfelder öffnen. Wie beispielweise mit unser kürzlich erschienen Psoriasis App Sorea, die Menschen mit Schuppenflechte unterstützt“, sagt Reem Alneebari. Dem eHealth Markt an sich weist sie ein „Riesenwachstumspotenzial“ zu: „ Corona und die damit verbundenen regulatorischen Änderungen haben bei den Ärzten zu einem riesigen Mindset Shift geführt, den gilt es jetzt für unsere Arbeit zu nutzen.“

Für alle Fragen rund um Ihr Vermögen steht Ihnen Roland Lis, Berater Privatkunden, Weberbank Actiengesellschaft, telefonisch und per E-Mail zur Verfügung: Tel.: (030) 897 98 – 403, E-Mail: roland.lis@weberbank.de

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